„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 6. Februar 2014

Seine unglaubliche Güte und Geduld

Ich habe mir eine chronologische Bibel gekauft. Super Buch. Ich freu mich jeden Morgen aufs Lesen und finde es interessant, wie die Bibelabschnitte in chronologischer Reihenfolge zusammengefügt sind. Heute Morgen gings um den Auszug Israels aus Ägypten und den Durchzug durchs Rote Meer. Hier einige Gedanken dazu.

  1. Israel hatte laaaange Zeit zu Gott geschrieen, dass Er sie aus der Sklaverei befreien würde. Dann kam Gottes Zeit und Er sandte Mose. Israel war überglücklich. Als sie von Gottes Plänen erfahren, heißt es in 2 Mose 3:31:
Da glaubte das Volk. Und als sie hörten, dass der Herr sich der Kinder Israels angenommen und ihr Elend angesehen habe, da neigten sie sich und beteten an.
 
  1. Dann, bei der allerersten Schwierigkeit,  klappte etwas nicht so, wie Israel es sich vorstellte, und sie klagten Mose und Aaron an. In 2 Mose 4:21 heißt es:
Das soll euch der Herr heimzahlen! Ihr habt den Pharao und seine Beamten gegen uns aufgebracht. Ihr habt ihnen das Schwert in die Hand gegeben, mit dem sie uns töten werden!

  1. Dann beginnen all die Plagen. Erfahrungen mit Gott, von denen jeder Mensch nur träumen kann. Unglaubliche, bis dahin nicht dagewesene Wunder hatten sie miterlebt. Gottes Gerichte über die Götterwelt Ägyptens hatten sie ansehen können, ohne selbst betroffen zu sein. Dann folgte der Auszug aus der Sklaverei. Sklaverei beendet!
Man würde meinen, jetzt sei alles nur noch ein Zuckerschlecken. Mehr kann man Gott doch nicht erfahren, oder? Doch! Sie hatten Ägypten kaum verlassen, als die Ägypter sie zurückholen wollten. Aber nach all den Erfahrungen mit Gott waren sie gewappnet und voller  Glaubenszuversicht, oder? Falsch!

  1. Als sie die ägyptische Armee hinter sich sehen, vergessen sie alle Wundermacht Gottes, die sie bereits gesehen hatten und wir lesen in 2 Mose 14:10-12:
Da fürchteten sich die Kinder Israels sehr, und sie schrieen zum Herrn. Und sie sprachen zu Mose: Gibt es etwa keine Gräber in Ägypten, daß du uns weggeführt hast, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, daß du uns aus Ägypten herausgeführt hast?
Haben wir dir nicht schon in Ägypten dieses Wort gesagt: »Laß uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen?« Denn es wäre für uns ja besser, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben!

Wäre ich an Gottes Statt, wüsste ich, was ich gemacht hätte ... 
Gott verliert an dieser Stelle kein Wort. Er bahnt einen Weg durch das Rote Meer, rettet Israel und besiegt Israels Feinde.

  1. Israel ist aus dem Häuschen! Dieses Wunder reihte sich nahtlos in die Plagenwunder ein. Unglaublich! Mächtig! Göttlich! Israel jubiliert und wir lesen in 2 Mose 15:2:
Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang, und er wurde mir zum Heil! Das ist mein starker Gott, ich will ihn preisen; er ist der Gott meines Vaters, ich will ihn erheben. (Es lohnt sich, das ganze Loblied in 2 Mose 15 zu lesen)

Also, hätte ich all diese Wunder, Machterweisungen, Gnadenbeweise, Güte und Hilfe Gottes erfahren, ich hätte niemals mehr ... HALT!

6.      Es dauerte nur 3 Tage. Israel wanderte durch die Wüste. Das Wasser nahm immer mehr ab. Jeden Morgen dachte man sich: „Wenn wir nicht bald Wasser finden ...“ Dann kam der Tag, an dem das Wasser aufgebraucht war – mitten in der Wüste!
Israel besinnt sich! Sie haben einen starken Gott. Der kann Wasser zu Blut machen. Also sicher auch Sand zu Wasser. Ein Gebet genügt. Also beten sie ... NEIN! All das tun sie nicht. Alles vergessen. Gottes Wirken vergessen! Gott vergessen! Gebet vergessen! Alles weg! Wir lesen in 2 Mose 15;24:

Da murrte das Volk gegen Mose und sprach: Was sollen wir trinken?

Jetzt aber, oder? Jetzt war Gottes Geduld zu Ende. Jetzt lief sein Frust über, oder? Kann es etwas verstockteres und halsstarrigeres geben? Nein! Aber Gott kümmert sich trotzdem. Er gibt ihnen Wasser, spricht ihnen Mut zu und führt sie weiter nach Elim, einem Ort, von dem es in 2 Mose 15:27 heißt:

„Dort waren 12 Wasserquellen und 70 Palmbäume; und sie lagerten sich dort am Wasser.“

Man könnte die Geschichte Israels weiter beschreiben. So heißt es in Psalm 105:39-44:

Er breitete eine Wolke aus, sie zu decken, und ein Feuer, des Nachts zu leuchten. ... Er ließ Wachteln kommen, Er sättigte sie mit Himmelsbrot. Er öffnete den Felsen, da flossen Wasser heraus ... Bäche liefen in der dürren Wüste. ... Er führte sein Volk in Freuden heraus ... und gab ihnen die Länder der Heiden, dass sie die Güter der Völker gewannen

Gottes Geschichte mit Israel führt in zwei-faches Erstaunen, in ein-faches Erschrecken und zur demütigen Anbetung.

Erstaunen muss man zunächst über Israels Hartherzigkeit und Unfähigkeit, aus den Erfahrungen mit Gott zu lernen. Wer Gott so erlebt wie sie, müsste doch eigentlich zu den ein-für-alle-mal unerschütterlichen Riesen des Glaubens gehören.

Erstaunen muss man zum zweiten über Gottes Geduld und Güte, der Sein Volk nicht verdirbt, nicht verläßt und sich 40 Jahre lang jeden Tag um sie kümmert, auch in Tagen schlimmster Abkehr und Sünde.

Erschrecken müssen wir über uns selbst, denn wir machen’s nicht anders. Wir haben Gottes Macht erfahren – vielleicht anders als Israel, aber denselben Gott. Wir haben Seine Verheißungen verbrieft, schwarz auf weiß. Das hatte Israel nicht. Wir haben größeres Wissen, klarere Ewigkeitsperspektiven – und doch fahren wir oft Achterbahn im Glauben wie Israel.

Das kann nur dahin führen, dass wir in demütiger Anbetung unserem ewig gnädigen und gütigen Gott danken. Er bringt uns ans Ziel. Er wird nicht bitter gegen uns, nicht frustriert über uns und verliert nicht die Hoffnung. Klar, von uns gewählte Umwege können unseren Weg in der Wüste verlängern, aber nicht Gottes Güte verhindern. In einem Lied heißt es:

„Drum geh den Weg nochmal zurück durch die Wüste, bis Du es gelernt hast.“

Der Weg in der Wüste mag sich dehnen durch unseren Unglauben, unser Murren oder unsere Freude an unglücklichen Abstechern. Gottes Geduld und Güte ändert sich nicht!

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