„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Dienstag, 21. April 2020

Jesus im Evangelium des Johannes

Die vier Evangelien, Matthäus, Markus, Lukas und Johannes sind die vier Biographien, die wir über das Leben Jesus haben. Wir haben bereits gesehen, dass Matthäus den Juden Jesus als den Messias-König beschreibt. Markus beschreibt ihn als Diener und wie Er gedient hat, Lukas beschreibt Ihn besonders für die Nichtjuden – und daher als Menschensohn, ohne allerdings Seine Gottheit zu verschweigen. Und Johannes? Johannes beschreibt Jesus als Gottes Sohn, eins mit dem Vater. Im Evangelium des Johannes zielt der Heilige Geist als Autor darauf ab, den Glauben an Jesus als Sohn Gottes – den Glauben an die Gottheit Jesu – zu stärken. In Kapitel 20:31 heißt es über die Werke Jesu, die Johannes beschreibt:

Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt,
dass Jesus der Christus, der Sohn Gottes ist,
und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.

Gleich im ersten Kapitel ist es das Anliegen des Apostels, die Gottheit / Gottessohnschaft Jesu zu thematisieren. Er tut das in den ersten 14 Versen, wo es unter anderem heißt (1:1+14):

1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott.
14 Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns;
und wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit.

Das Wort war Gott und wurde Mensch. Hier wird die Menschwerdung Gottes (Inkarnation) beschrieben. Es lohnt sich, die 14 Verse im Zusammenhang zu lesen und noch viel deutlicher zu erkennen, wie die Gottheit Jesu betont wird.

Bis zum Ende des Johannes Evangeliums zieht sich diese Thematik durch. In Johannes 20:28 begegnet Thomas dem auferstandenen Jesus und kann nur noch voller Staunen feststellen: „Mein Herr und mein Gott!“

Und zwischen den einleitenden Versen in Kapitel 1 und den klaren Versen in Kapitel 20 und 21 weist Johannes immer wieder auf die Gottessohnschaft Jesu hin. Während die liberale Theologie heute nach 2000 Jahren diese Verse umdeutet und verwässert, hatten die jüdischen Zeitgenossen Jesu klar und deutlich verstanden, was Jesus sagte und was Er meinte, wenn Er lehrte. In Johannes 5 hatte Jesus von Seinem himmlischen Vater geredet und die Juden verstanden Jesu Anspruch nur allzu gut, wie Johannes 5:18 zeigt:

Darum suchten die Juden nun noch mehr, ihn zu töten,
weil er nicht nur den Sabbat brach,
sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte,
womit er sich selbst Gott gleich machte.

Genau das machten Ihm die Juden auch zum Vorwurf vor Pilatus: dass Er sich als Sohn Gottes bezeichnet hatte. Wer die Gottheit Jesu erkennen und in der Bibel bestätigt sehen möchte, dem ist das Evangelium des Johannes zu empfehlen.

Weit wichtiger und schöner aber ist es, wenn die Gottheit Jesu nicht nur als theologische Wahrheit entdeckt, sondern auch erfahren werden kann. Die Pharisäer stellten ganz richtig fest, dass Gott allein Sünden vergeben kann. Das aber ist der Grund, warum Jesus gekommen ist und damit hat Er begonnen, schon vor Seiner Kreuzigung.

Jesus als Gottes Sohn dürfen wir alles bringen: unsere schlimmsten Sünden, unsere schwersten Lasten, unsere größten Sorgen und unsere bedrohlichsten Ängste. Er möchte sich kümmern.

Und gleichzeitig dürfen wir Ihm unseren Dank, unser Lob und unsere Anbetung bringen, die allein Gott zusteht, und die Er als Sohn des lebendigen Gottes gerne entgegen nimmt.

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