„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 11. Januar 2018

Wessen Tatsachen? Wessen Maßstäbe?

Vor wenigen Tagen war in unserer Lokalzeitung ein Leserbrief überschrieben mit „Wunderbare Tatsachen“. Der einleitende Satz stellte richtigerweise fest, dass Viele Menschen verloren gehen, weil sie nicht an Jesus glauben. Dann aber folgte eine pseudo-christlich – humanistische Verdrehung von Bibelversen, die unter anderem in dem unbiblischen Satz gipfelte: „So geht er [Jesus] auch allen Verlorenen in der Verdammnis nach und leitet sie zur wahren Reue, Herzensbuße und Bekehrung.“ Als Beweistext wird Psalm 22:28 mit den Worten zitiert: „Es werden gedenken und sich zum Herrn bekehren aller Welt Enden und vor Ihm anbeten alle Geschlechter der Nationen.“ Diese (Fehl-)Interpretation, dass alle Menschen gerettet werden – egal ob sie im oder ohne Glauben an Jesus in die Ewigkeit gegangen sind – wird als wunderbare Tatsache bezeichnet.

In Verbindung mit unserer Bibelstunde gestern Abend (Matthäus 20:1-16) habe ich mich gefragt: Wer bestimmt eigentlich, was biblische Tatsachen sind und was nicht? Wer definiert Gerechtigkeit? Gott oder wir? Wer hat das richtige Verständnis von Liebe?  Gott oder der Mensch?

Menschen halten es für ungerecht, wenn jemand, der nur eine Stunde am Tag arbeitet, den gleichen Lohn bekommt wie der, der 12 Stunden für einen verhandelten Lohn schuftet.
Menschen halten es für lieblos, wenn jemand, der Gottes Liebe ablehnt und die Verdammnis wählt, seinen Willen erhält.
Menschen bezeichnen als „wunderbare Tatsache“, was sie für wunderbar halten und interpretieren, egal, ob es mit Gottes Verständnis von „wunderbar“ korresponiert oder nicht.

Aber ist es wirklich unser Verständnis, das bestimmt, was Tatsache ist und was nicht? Ist es nicht vielmehr Gottes Wort, das Tatsachen als solche festlegt?
Ist es wirklich unsere Definition von Gerechtigkeit, die Gerechtigkeit definiert? Dann müssen wir uns fragen, warum es so viele sich widersprechende „Gerechtigkeiten“ auf der Welt gibt.
Ist es wirklich unsere Interpretation von „Liebe“, die bestimmt, was Liebe ist?

Gottes Wort definiert „Liebe“ u.a. mit den Worten:

„So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder,
der an ihn glaubt,
nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“

Gottes Liebe umfasst die ganze Welt! Gottes Angebot auch! Und Gottes Liebe wird nicht geschmälert, wenn nur diejenigen gerettet werden, die – wie Gott es festlegt – durch Glauben an Jesus gerettet werden.
Gottes Gerechtigkeit wird nicht geschmälert, indem Er dem von Ihm festgesetzten Gerechtigkeitsstandard folgt und nach Römer 6:23 handelt, wo es heißt:

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod;
aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben
in Christus Jesus, unserem Herrn.“

Wieder ist das ewige Leben untrennbar mit Jesus Christus verknüpft. Und diese Verknüpfung entsteht durch den Glauben. (siehe oben: Johannes 3:16)

Gottes Liebe ist definitiv ewig, denn sie ist ein Wesensmerkmal unseres unveränderlichen Gottes. Gott ist Liebe! Gottes Liebe bleibt ewig, aber die rettende Komponente Seiner Liebe zwingt sich nicht auf, wo der Mensch Gottes Rettung durch Jesus nicht annimmt und sich damit für eine Ewigkeit ohne Gott entscheidet. Auch das ist Liebe – dass Gott die Entscheidung des Sünders akzeptiert und ihm gibt, was er will.

Immer wieder wird die Frage der „Ewigkeit“ in diese Diskussion hineingebracht. „Ewig“ – so sagt man – bedeute „Äon“ oder „Zeitabschnitt“. Die Verlorenheit der Verlorenen sei somit ewig im Sinne eines „Zeitabschnitts“. Dem gegenüber stehen Verse wie Daniel 12:2:

Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen,
werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben,
die anderen zur ewigen Schmach und Schande.

Wenn die ewige Schmach und Schande nur ein „Zeitabschnitt“ sind, darf bei sauberer Auslegung des Verses folglich auch das ewige Leben nur als „Zeitabschnitt“ verstanden werden. Ist das unsere Hoffnung als Gotteskinder? Keineswegs! Meine nicht! Der Herr hat uns gerettet für Zeit und Ewigkeit, eine Ewigkeit ohne Ende!

„So sehr hat Gott die Welt geliebt,
dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder,
der an ihn glaubt,
nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.“

Gottes Liebe zeigt sich nicht darin, dass alle Menschen gerettet werden, ob sie im Leben an Jesus glauben oder nicht. Gottes Liebe zeigt sich darin, dass Gottes Sohn, Jesus, kam und Sein Leben für ALLE Menschen gab, und dass ALLE – die an Ihn glauben – ewiges Leben haben!
Das ist die Definition der Liebe Gottes, und dieses Handeln illustriert die Gerechtigkeit Gottes.
Seine Definitionen und die Maßstäbe Seines Wortes sind unsere wunderbaren Tatsachen!

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