„Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass eine Mission, die der Evangelisation keine Priorität einräumt, diese Evangelisation schnell verliert.“ (Ed Stetzer)

Donnerstag, 17. Oktober 2024

Warnung missachtet!

In der Bibel lesen wir von ausgesprochen vielen Menschen, die sich auf Gottes Wort eingelassen haben. Daraufhin wurde nicht nur ihr eigenes Leben bereichert und verändert, sondern oft sogar das Leben ihrer Familie und ihrer Umgebung. Wenn sich Menschen auf Jesu Worte einließen, hatte das gewaltige Folgen. Sünden wurden vergeben, Leben wurde gerettet, Krankheiten wurden besiegt, Dämonen wurden vertrieben, Feinde wurden versöhnt, benachteiligten Menschen wurde geholfen, ewiges Leben wurde von Gott geschenkt … die Liste ist schier unendlich!

Umso erstaunlicher, dass es immer solche gab – und sie bis heute gibt – die die Einladung Jesu ignorieren, Seine Verheißungen verachten und Seine Warnungen in den Wind schlagen.

Judas war ein solcher Mensch. In Markus 14:21 sagt Jesus über ihn:

Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie von ihm geschrieben steht; aber wehe jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen verraten wird! Es wäre für jenen Menschen besser, wenn er nicht geboren wäre!

Nun war Judas aber bereits geboren und ein erwachsener Mann. Was meint Jesus mit seinen Worten?

Judas hatte Jesu Vollmacht und Herrlichkeit miterlebt wie nur wenige andere. Er war bei allen der Mega-Wunder dabei, die Jesus getan hatte. Er hatte so viele der Lehren Jesu gehört wie kaum jemand anderes, außer den anderen Jüngern. Judas hatte Jesu Worte und Warnung gehört über Sünde, Buße, ewigen Tod für Unbußfertige, wie auch über Vergebung, neues und ewiges Leben. Er hatte es mit seinen eigenen Ohren gehört, aber nicht mit den Ohren seines Herzens. An Judas erfüllte sich die Verheißung Gottes durch Jesaja (s. Matthäus 13:14):

„Mit den Ohren werdet ihr hören und nicht verstehen, und mit den Augen werdet ihr sehen und nicht erkennen!“

Judas hatte sogar ein Maß an begrenzter Vollmacht von Jesus erhalten, als Er Seine Jünger zu zweit aussandte, um zu predigen und zu heilen. Aber Judas war im Herzen unverändert geblieben. Die Bibel beschreibt ihn als Verräter und deckt auf, dass er ein Dieb war.

Jesus hat deutlich und unmissverständlich von Himmel und Hölle gepredigt. Er hat unmissverständlich gelehrt, dass der Himmel allen offensteht, die Buße tun, ihr altes, sündiges Leben loslassen und Ihm nachfolgen. Er hat Seine Jünger getröstet mit den Worten, dass sie sich auf den Himmel freuen können. Über Judas musste Jesus sagen:

Es wäre besser für ihn, wenn er nicht geboren worden wäre!

Das kann nur bedeuten, dass Judas, der alles gehört hatte, wusste und hätte wiederholen können, in seinem Herzen nichts verstanden hatte. Seine ewige Zukunft lag nicht in der ewigen Herrlichkeit des Himmels, sondern in der ewigen Finsternis der Verdammnis.

Tragisch ist, dass nicht nur Jesus Seine Nachfolger hat, sondern auch Judas! So viele haben – wie er – das Evangelium –zig Mal gehört. Sie kennen es, können es wiederholen – vielleicht sogar anderen erklären. Viele zählen sich zu Jesus gehörig, weil sie sich im Dunstkreis Seiner Jünger aufhalten – und doch sind sie nicht dabei. Ihre Herzen bleiben unberührt und unverändert. Sie beschreibt Johannes mit den Worten (1 Johannes 2:19):

Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.

Lieber Leser! Wem folgst Du nach? Folgst Du mit Jesu Jüngern dem Herrn auf dem Weg des Lebens oder bist Du noch mit Judas´ Gleichgesinnten auf dem Weg des Todes. Nicht unser Wissen und unsere vermeintliche Nähe zu dem, was sich christlich nennt, ist ausschlaggebend. Ausschlaggebend ist, ob unser Wissen den Weg in unser Herz gefunden und unser Leben verändert hat.

Wem folgst Du nach? Schreib mir doch mal über das Kontaktformular im Seitenfenster (wird nicht veröffentlicht) oder hinterlasse einen öffentlichen Kommentar über die Kommentarfunktion.

Mittwoch, 16. Oktober 2024

Gnade - geschenkt und doch bezahlt!

In den vergangenen Tagen haben wir über die Definitionen und Unterschiede von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Gnade nachgedacht. Wir hatten festgestellt

Gerechtigkeit  bedeutet: Du kriegst, was Du verdienst!
Barmherzigkeit bedeutet: Du kriegst nicht, was Du verdienst!
Gnade bedeutet: Du kriegst, was Du nicht verdienst!

Wir hatten festgestellt, dass Gnade das Gegenteil von Verdienst ist. Gnade ist nicht nur unverdiente Gunst, sondern Gunst gegenüber jemandem, der das Gegenteil verdient hat. (Harry Ironside)  Gott verschenkt Vergebung, ein neues Leben, eine gütige Eintrittskarte in die ewige Herrlichkeit und Gegenwart Gottes, Seine Gegenwart und Hilfe bereits hier auf Erden, und … und … und. Aber eine Frage bleibt: “Wenn Gottes Gerechtigkeit Tod als Lohn der Sünde fordert und Seine Gnade uns das Gegenteil schenk, nämlich ewiges Leben – wie wird dann Seiner Gerechtigkeit Genüge getan?

Die Antwort ist irgendwo klar: Jemand, der bezahlen kann, muss bezahlen. Es muss jemand sein, der den Anforderungen Gottes entspricht. Jemand muss den Todeslohn für unsere Sünden bezahlen und uns mit Leben beschenkt ziehen lassen.

Robert Coleman erwähnt in seinem Buch „Written in Blood“ die Geschichte von dem achtjährigen Johnny und seiner kleinen Schwester Mary. Mary benötigte zur Behandlung einer gefährlichen Krankheit eine Bluttransfusion von einer Person, die diese Krankheit erfolgreich besiegt hatte. Da Johnny zwei Jahre zuvor die gleiche Krankheit überlebt hatte, war er die Chance auf Heilung für seine Schwester. Außerdem teilte er mit seiner Schwester die gleiche, seltene Blutgruppe. „Würdest Du Dein Blut für Deine Schwester Mary spenden?“ fragte ihn der Arzt. Johnny zögerte. Seine Unterlippe begann zu zittern. Aber dann begann er zu lächeln. „Natürlich“, war seine Antwort. „Für meine Schwester!“ Kurze Zeit später wurden beide Kinder per Rollstuhl in ein Behandlungszimmer geschoben – Mary blass und dünn, Johnny robust und gesund. Keiner von beiden sprach ein Wort, aber als sich ihre Blicke trafen, grinste Johnny.

Als die Krankenschwester die Nadel ansetzte, erlosch Johnnys Lächeln. Er sah zu, wie das Blut durch den Schlauch floss. Als sich die Prozedur dem Ende zu neigte, brach seine zittrige Stimme die Stille: „Doktor, wann werde ich sterben?“ Erst jetzt wurde dem Doktor klar, warum Johnny zunächst zögerte und warum seine Unterlippe gezittert hatte, als er sich bereit erklärte, für seine Schwester sein Blut zu geben. Er hatte gedacht, sein Blut für seine Schwester zu geben bedeute, sein Leben aufzugeben. In einem kurzen Moment hatte er eine großartige Entscheidung getroffen.

Johnny musste nicht sterben für seine Schwester. Aber jeder von uns ist in einem wesentlich ernsthafteren Zustand als der von Mary. Der ganze Preis wurde gefordert. Jesus gab sein Blut und sein Leben. Er bezahlte den vollen Preis. Dadurch wurde ein dreifaches bewirkt:

Gottes Gerechtigkeit wurde Genüge getan: Den Todeslohn für unsere Sünde hat Jesus übernommen!
Gottes Barmherzigkeit wurde ermöglicht: Wir erhielten nicht, was wir verdient haben!
Gottes Gnade wurde ausgeschüttet: Uns wurde unverdient Vergebung, Leben und Segen geschenkt!
"Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, 
und das nicht aus euch  — Gottes Gabe ist es;
nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.
(Epheser 2:8+9)

Dienstag, 15. Oktober 2024

Die Könige Judas – Amon

Sein Leben war so sündig und kurz, dass es Gott gefiel, nur wenig über Sein Leben in der Bibel zu überliefern. Tatsächlich so wenig, dass alles, was wir über ihn wissen, hier aufgeführt werden kann. Alle Information über ihn finden wir in 2. Könige 21:18-26 und 2 Chronik 33:20-25:

Amon war der Sohn Messulemets (Mutter) und Manasses, eines der gottlosesten Könige Judas, der sich allerdings am Ende seines Lebens bekehrte und zu Gott umkehrte.

Mit 22 Jahren bestieg Amon den Thron und regierte (nur) 2 Jahre, denn seine Herrschaft war so gottlos wie die seines Vaters, Manasse. Nur sein Lebensende war anders. Er tat nie Buße.

Amon starb in seinem eigenen Haus durch die Hand seiner Knechte. Er wurde im Garten Ussas begraben und vom Volk des Landes gerächt. Sein Sohn übernahm die Herrschaft des Landes.

Das war's!

Ein vergeudetes, kurzes Leben! Eine noch kürzere Herrschaft als König! Ein unrühmlicher, mörderischer Abgang von der Bühne des Lebens und dem Thron Judas. Aber so war es zu erwarten. Amon folgte den Wegen Manasses, seines Vaters und stärkte das Volk Gottes auf ihren Wegen in die Irre.

Wir kommen nicht umhin, seine kurze Herrschaft und seinen brutalen Tod in Verbindung zu bringen mit seiner überaus gottlosen und Gott-verachtenden Herrschaft.

Im Südreich Juda gab es nur 6 gottesfürchtige Könige. Dem gegenüber standen 10 gottlose Herrscher. 4 Könige waren nur teilweise gottesfürchtig. Interessant ist die Jahresberechnung ihrer Herrschaftsjahre. Obwohl es deutlich weniger gottesfürchtige Könige gab, kommen die Jahre ihrer Herrschaft auf insgesamt 258 Jahre. Die Herrschaftsjahre der gottlosen Könige betragen lediglich 136 Jahre. Jemand errechnete, dass ein gottloser König im Durchschnitt nur 5,9 Jahre regierte. Die gottesfürchtigen Könige dagegen regierten im Durchschnitt 25,8 Jahre.

König Amon belehrt uns: Klammere Gott aus Deinem Leben aus und Du wirst Seinen Segen verlieren. Leben ohne Gottes Segen, Leben ohne Gott, ist nicht lebenswert. Gott hat uns Leben geschenkt, dass wir mit und für ihn leben. Amons Großvater hatte das erkannt und danach gelebt. Vermutlich hat Amon seinen Großvater nicht mehr gekannt. Aber seine Geschichte dürfte er gekannt haben. Dennoch verwarf er den Gott seiner Väter.

Amon hatte sowohl das gottlose Leben seines Vaters Manasse kennengelernt als auch viele Nöte als Folge der Gottlosigkeit. Aber er hatte auch die Umkehr Manasses zum Gott Israels miterlebt und die Segnungen, die daraus folgten. Dennoch verwarf er Gott seiner Väter.

Möge der Herr uns vor den Entscheidungen Amons bewahren, davor, den Gott zu verwerfen, der es gut mit uns meint, der in Jesus zu uns gekommen ist, um uns Leben zu bringen, Segen zu schenken und uns vorzubereiten für eine herrliche Ewigkeit mit Jesus.

Amon werden wir dort nicht begegnen.

Montag, 14. Oktober 2024

Gerechtigkeit - Barmherzigkeit - GNADE

Mit diesen Begriffen haben wir uns letzte Woche beschäftigt und hatten sie definiert:
Gerechtigkeit: Du kriegst, was Du verdienst!

Wir hatten festgestellt: Böses muss bestraft werden, Gutes wird belohnt. Gott sagt:
Denn der Lohn der Sünde ist der Tod! (Römer 6:23)
 
Barmherzigkeit: Du kriegst nicht, was Du verdienst!
Gottes Barmherzigkeit rechnet uns den Todeslohn nicht zu. Sein Wort beschreibt Ihn:
„Unser Gott ist barmherzig.“  (Psalm 116:5)

Der dritte Begriff ist der herrliche Begriff der Gnade. Was aber ist Gnade?
Gnade: Du kriegst, was Du nicht verdienst!

Da Gott unsere Sünden nicht einfach unter den Teppich kehren kann  (das Böse muss bestraft werden) – da Er den Todeslohn aber auch nicht uns auferlegen will (Er ist barmherzig) – darum muss ein anderer Weg gefunden werden. Nur eine gerechte Möglichkeit bleibt: der Weg der Gnade. Du kriegst nicht den Tod, den Du verdienst, sondern Vergebung und ewiges Leben, die du nicht verdienst. DAS ist Gnade!

G.W.Knight erklärt es mit den Worten: Wenn jemand 8 Stunden am Tag arbeitet und am Ende des Tages seine Auszahlung erhält, ist das der gerechte Lohn. Wenn jemand in einem Wettstreit kämpft, und einen Pokal gewinnt, ist das ein Preis. Wenn jemand eine angemessene Anerkennung erhält für eine lange Dienstzeit oder besondere Leistungen, ist das eine Auszeichnung. Wenn aber eine Person weder fähig ist, um Lohn zu arbeiten, noch einen Preis zu gewinnen und auch keine Auszeichnung verdient – aber trotzdem ein Geschenk erhält, dann ist das ein gutes Bild der Gunst Gottes. Das ist es, wovon wir reden, wenn wir von der Gnade Gottes reden.

John Newton sagte einmal, dass wir im Himmel über dreierlei erstaunt sein werden: "Erstens, wer alles im Himmel ist. Zweitens, wer nicht dort ist. Drittens, dass wir dort sind.

In der Bibel gibt es eine Vielzahl von Berichten, wie Jesus großzügig Gnade verschenkte. Johannes 8 berichtet, von einer Ehebrecherin, die nach der damaligen Gesetzgebung den Tod verdient hatte. 
 
(C) 2003 Icon Disribution Inc. 'The Passion of Christ'
Jesus ist barmherzig und fordert ihn nicht ein. In Vers 11 heißt es: „Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!“

Und dann entlässt Er sie mit dem Geschenk der Vergebung, dem Geschenk eines neuen Lebens, neuer Lebensfreude und eines Neuanfangs. Das ist Gnade. Gnade schenkt uns, was wir nicht verdient haben. Vielleicht ist Dir bewusst, dass das gesegnete Leben, dass Du in Jesus hast, ein reines Gnadengeschenk ist. Wann hast Du Ihm zum letzten Mal dafür von Herzen gedankt? – Vielleicht merkst Du auch, dass Du dieses neue Leben der Vergebung und des Segens noch gar nicht wirklich kennst und besitzt. Warum sagst Du Jesus nicht einfach, dass Du es AB JETZT besitzen möchtest – und nimmst es vertrauensvoll an als ein Geschenk von Ihm!

Bleibt eine letzte Frage: Wenn Gottes Gerechtigkeit den Tod als Lohn der Sünde fordert – und wenn Gottes Barmherzigkeit uns den Todeslohn abnimmt – und wenn Gottes Gnade uns das Gegenteil schenk, nämlich Vergebung und ewiges Leben – wie wird dann Seiner Gerechtigkeit Genüge getan, die den Tod des Sünders fordert? Die Antwort darauf wird am Mittwoch diese 4-Teile-Serie abschließen.

Sonntag, 13. Oktober 2024

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss!

Jeremia 1:4-9

4 Und das Wort des Herrn erging an mich folgendermaßen:
5 Ehe ich dich im Mutterleib bildete, habe ich dich ersehen, und bevor du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt; zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt!
6 Da sprach ich: Ach, Herr, Herr, siehe, ich kann nicht reden, denn ich bin noch zu jung!
7 Aber der Herr sprach zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«; sondern du sollst zu allen hingehen, zu denen ich dich sende, und du sollst alles reden, was ich dir gebiete!
8 Fürchte dich nicht vor ihnen! Denn ich bin mit dir, um dich zu erretten, spricht der HERR.
9 Und der Herr streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an; und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund!

Herzliche Einladung zum Gottesdienst:

Anbetung - Gebet
Gemeinschaft - Predigt
Gemeinsames Mittagessen

  Wir freuen uns auf dich!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Sonntagszitat:

Wenn Gott einen Menschen gebrauchen will,
dann kann er ihn genau so gebrauchen, wie er ist -
menschlich gesehen zu alt oder zu jung,
zu unfähig, zu ängstlich oder zu schwach,
göttlich gesehen aber jedenfalls genau so geliebt.
(Hans-Joachim Eckstein)

In unserer heutigen Zeit ist die Hauptaufgabe jedes Christen
die Evangelisation.
Keine Bedenken wegen des Alters, des Geschlechts,
der Armut oder des Reichtums dürfen uns als Ausrede dienen.
Ich darf sagen, dass dein erster Gedanke
weder deiner Frau noch deinen Kindern
und auch nicht deiner Arbeit zu gelten hat.
Das sind nur Nebensachen.
Ein Anliegen sollte die Kontrolle über alle anderen Schritte haben:
Das Evangelium jeder Kreatur zu sagen.
Ich wiederhole:
Die Hauptaufgabe deines Lebens ist es,
das Evangelium jeder Kreatur zu sagen, wenn du ein Christ bist.
(Harold St. John)

Samstag, 12. Oktober 2024

Gerechtigkeit - BARMHERZIGKEIT - Gnade

Gerechtigkeit: Du kriegst, was Du verdienst!

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod! (Römer 6:23)

Soweit waren wir gestern gekommen. Gegründet in Seiner Unfehlbarkeit und Heiligkeit hat Gott sich festgelegt: Böses muss bestraft werden, Gutes muss belohnt werde. Da selbst unser Bestes durch Böses verunreinigt ist, wartet auf uns alle der oben beschriebene Lohn.

Aber wir wollten uns mit drei Definitionen beschäftigen. Heute mit dem Begriff Barmherzigkeit. Wenn wir Gerechtigkeit definiert haben: „Du kriegst, was Du verdienst!“ dann heißt es jetzt:

Barmherzigkeit: Du kriegst nicht, was Du verdienst!

Die Bibel sagt, dass Gott barmherzig ist! Sein Standard, Sein Gesetz wurde gebrochen. Sein Name verachtet. Seine Worte ignoriert. Der Mensch hat die Sünde gewählt und damit den Tod, der der Lohn der Sünde ist. Aber Gott ist barmherzig. Er will Dir nicht den Tod geben, den Du verdienst.

In Psalm 116:5 heißt es: „Unser Gott ist barmherzig.“

Napoleon (Pixabay)
Napoleon In seinem Buch „Experiencing God’s Forgiveness“ erzählt Luis Palau, wie zur Zeit Napoleons eine Mutter zu dem Herrscher kam und um Amnestie für ihren Sohn bat. Der Kaiser entgegnete, dass der junge Mann wiederholt ein bestimmtes Verbrechen begangen hatte und dass Gerechtigkeit den Tod fordere. „Aber ich bitte nicht um Gerechtigkeit,“ erklärte die Mutter. „Ich bitte um Barmherzigkeit!“  „Aber,“ erwiderte Napoleon, „Dein Sohn verdient keine Barmherzigkeit!“  „Mein Herr,“ rief die verzweifelte Frau, „es wäre keine Barmherzigkeit, wenn er es verdienen würde. Und Barmherzigkeit ist alles, wofür ich bitte!
„Nun,“ kam die Antwort des Kaisers, „ich werde Barmherzigkeit walten lassen!“ Und der Sohn jener Mutter blieb am Leben.

Verdient hatte der junge Mann den Tod. Barmherzigkeit bewahrte ihn vor dem, was er verdiente.

Die Barmherzigkeit Gottes bewahrt auch uns vor dem, was wir verdienen. Der Lohn der Sünde ist der Tod. Damit ist ein dreifaches gemeint: Zum einen der leibliche Tod am Ende unseres Lebens, zum anderen das Getrennt-sein von Gott in der Jetzt-Zeit. Er hatte unvorstellbare Herrlichkeit geplant in der Gemeinschaft mit Ihm auf Erden – das ist futsch! Zum Dritten der ewige Tod – das Verlorensein in Ewigkeit – Verdammnis – Hölle – nenn’ es wie Du willst. Das ist der Lohn, den wir uns für unser unvollkommenes, sündiges Leben verdient haben.

Gottes Barmherzigkeit entzieht uns diesen Lohn, rechnet uns diesen Todeslohn nicht zu.

Das heißt allerdings weder, dass Gott unsere Sünde unter den Teppich kehrt oder als ungeschehen betrachtet, noch bedeutet der Entzug des Todeslohnes aufgrund von Gottes Barmherzigkeit, dass jetzt alles in Butter ist. Sünde muss mit dem Tod bezahlt werden – das verlangt göttliche Gerechtigkeit. Den (ewigen) Tod nicht mehr zu haben bedeutet nicht automatisch, das (ewige) Leben zu besitzen.

GNADE erklärt uns übermorgen, wie Gott barmherzig und gerecht zugleich sein kann.

Und als ... man den Herrn lobte: 
»Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig«,
da wurde das Haus des Herrn erfüllt mit einer Wolke. (2.Chronik 5:13)

„Auch die anderen Völker können 
Gott für seine Barmherzigkeit danken.“ (Römer 15:9; HfA)

Freitag, 11. Oktober 2024

GERECHTIGKEIT - Barmherzigkeit - Gnade

Immer wieder kommt es vor, dass wir von Dingen reden, die wir nur ansatzweise definieren können. Besonders Begriffe, die sich ähneln oder die miteinander verwandt sind, werden oft ohne große Unterschiede eingesetzt. Das ist auch meistens nicht weiter tragisch. Wenn man sich allerdings verschiedene Begriffe mal näher ansieht und die Feinheiten herausarbeitet, tut sich eine Türe des Reichtums auf, die man nicht für möglich gehalten hätte.

Irgendwann saß ich in einem Gottesdienst und habe mir Notizen gemacht, über die ich heute noch einmal nachgedacht habe. Es geht um die biblischen Begriffe von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Gnade. Alle drei gehören inhaltsmäßig zu einer Familie. Zumindest Gnade und Gerechtigkeit könnten in den Bereich der Juristik fallen. Aber wie würde man sie definieren? Und was ist der Unterschied zwischen Barmherzigkeit und Gnade?
Gerechtigkeit: Du kriegst, was Du verdienst!

In Römer 6:23a wird erklärt, was der gerechte Lohn ist, der am Ende des Lebens auf jeden Menschen zu kommt: 
Denn der Lohn der Sünde ist der Tod!

So hatte sich Gott bereits im Alten Testament festgelegt. Er erklärt:

„Die Seele, die sündigt, sie soll sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters mittragen, und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes mittragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein, und die Gottlosigkeit des Gottlosen soll auf ihm sein.“ (Hesekiel 18:20)

Das ist Gerechtigkeit, so wie Gott sie definiert und wie wir Menschen es auch in unserem Inneren als richtig empfinden. Das Böse wird bestraft, das Gute wird belohnt. Ohne Gottes Hilfe und Aufsicht kann das natürlich ins Auge gehen.

Bei unserem Aufenthalt in einem Krisengebiet im Ausland wurden in besonders prekären Zeiten Bürgerwehren aufgestellt, die einen Stadtteil bewachten, weil Militär oder Polizei überfordert waren. Nicht immer waren diese Bürgerwehren ausgebildet oder unparteiisch.
Während der frühen Besiedlung Amerikas wurden oft Bürgerwehren aufgestellt, von denen ein Autor schreibt, dass „die Arbeit der Bürgerwehren oft durch Bürger ausgeführt wurde, die gemäßigt und gesittet vorgingen in der Anwendung von Gewalt.“ Aber der Autor bemerkt ebenfalls, dass die Gefahr des Pöpelaufstandes allzeit gegenwärtig war. Er bemerkt sarkastisch:  Man braucht nur den Burschen zu fragen, auf dessen Grabstein in Arizona zu lesen ist: „Aus Versehen gelyncht.“

Das ist der Unterschied zwischen göttlicher Gerechtigkeit und menschlichem Gerechtigkeitsstreben. Göttliche Gerechtigkeit entspringt dem Wesen Gottes, ist 100% gerecht und wahr und 100% sicher vor irgendwelchen Fehlerquoten. Gott hat bestimmt, was richtig und was falsch ist. Er hat die Konsequenzen aufgezeigt: Wer das Gute tut, wird leben. Wer das Böse tut, wird sterben. Wer das Gute getan hat, braucht sich überhaupt nicht zu fürchten. Wer das Gute, das er getan hat, durch Böses verunreinigt hat, wird sich unter Gottes Gericht beugen müssen.

Ein Auge zuzudrücken mag menschlich sein, widerspricht aber der Gerechtigkeit Gottes. Gott ist nicht ein Mensch und auch nicht bestechlich! Gutes muss belohnt und Böses muss bestraft werden

Das sollte uns ernsthaft ins Nachdenken bringen, denn „unverdünnt Gutes“ hat niemand von uns vorzuweisen. Aber in Verbindung mit der Gerechtigkeit Gottes steht die Barmherzigkeit Gottes. Mehr dazu morgen!

Donnerstag, 10. Oktober 2024

Feuer ... Dampf ... und nichts gewesen!

Ich kann mich gut an die erste Zeit nach meiner Bekehrung erinnern. An einem Tag saß ich mit dem Freund im Auto, der mich zu Jesus geführt hatte. „Wolfgang“, meinte er, bevor ich ausstieg, „pass auf, dass Du immer nah bei Jesus bleibst. Zu viele machen einen guten Anfang und verlieren dann die Liebe zu ihrem Retter.“ Ich war erstaunt und fasste mein Erstaunen in Worte. „Das kann ich mir in meinem Leben nicht vorstellen. Ich habe Jesus so lieb. Ich würde Ihn niemals verlassen wollen!“

Die folgenden Jahre sollten zeigen, wie berechtigt die Warnung meines Freundes war.

Charles G. Finney, der im 19. Jahrhundert als Erweckungsprediger tätig war und durch den Tausende zum Glauben an Jesus kamen schrieb in Seinem Buch: "Reflections on Revival" (S. 42):

“… wenn man die Flamme anfacht, wird es oft eine überwältigende Begeisterung in der Versammlung erzeugen. Viele werden davon überkommen werden, und Menschenmassen werden bekennen, sich Gott unterwerfen zu wollen, obwohl fast keiner von ihnen … am Ende als wirklich bekehrt angefunden wird.“
 
Auch er kannte das Phänomen, dass schnell ein helles Strohfeuer entstehen kann. Aber sobald das Stroh verbrannt ist, geht das Feuer aus oder entwickelt sich zu einem quälenden Qualm.

Wir leben in einem deutlich nachchristlichen Land, in dem sich noch ca. 48% der Bevölkerung – zumindest namentlich – mit dem Christentum identifizieren. Aber mit Finney müssen wir feststellen, dass „fast keiner von ihnen ... am Ende als wirklich bekehrt angefunden wird.“

Kein Feuer mehr, nur noch Qualm - oder gar kalte Asche? Und die Asche redet sich selbst ein, dass sie doch Merkmale eines Feuers aufweist. Und der Qualm spricht zu sich selbst, dass er doch zum Feuer gehört. Wunschdenken ... vielleicht nicht einmal das. Vielleicht nur noch kalte Berechnung.

Aber Gott lässt sich nicht auf unsere Rechenspielchen ein. Kalte Asche zeugt davon, dass die Hitze fehlt, weil nichts mehr brennt. Viel Qualm belegt, dass das Feuer nicht mehr richtig lodert. Wo aber Gott durch Seinen Geist am Werk ist, da brennt das Feuer hell. Jesus definiert in Lukas 12:49 sein klares Ziel:
Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden;
was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!“
Das möchte Jesus! Ein Feuer! Nicht Qualm, der erstickt, der ein Feuer simuliert oder kalte Asche. Jesus möchte ein Feuer, ein helles Feuer, das leuchtet und für Ihn brennt. Das ist es, woran Er arbeitet. Machen wir uns nichts vor. Wenn unser Leben nicht mehr ist als ein dicker Qualm, von dem Leute denken: Ach, da wird auch Feuer sein ... ach ‚irgendwo’ brennts da vielleicht – das ist zu wenig. Auch kalte Asche ist zu wenig. Beides sind bestenfalls Erinnerungen, dass da ein Feuer sein sollte.

Brennst Du für Jesus? Ich meine – grundsätzlich. Wir alle haben mal trockene Tage, an denen etwas mehr Qualm mit der Flamme aufsteigt. Wir alle haben mal einen Tag, an dem die Flamme nicht ganz so heiß brennt. Aber grundsätzlich: Brennst Du für Jesus oder qualmst Du nur noch. Brennst Du überhaupt oder ist alles nur kalte Asche?

Zu viele haben irgendwann mal ein Gebet nachgesprochen, eine Hand gehoben oder eine Karte unterschrieben und gedacht, eine Handlung mache uns zu einem Kind Gottes, gerettet für Zeit und Ewigkeit. Weit gefehlt! Es ist kein nachgesprochenes Gebet, keine gehobene Hand und keine Unterschrift auf einer Entscheidungskarte. Es ist der lebendige Glaube an Jesus, der sich ausdrückt in feuriger Nachfolge.

Feuer? Dampf? Oder gar nur kalte Asche?  Was beschreibt Dich?