„Leiden ist besser als Sündigen. Ein Tropfen Sünde birgt mehr Übel als ein Meer aus Leid. Es ist besser, für Christus zu brennen, als sich von ihm zu trennen.“ (Charles H. Spurgeon)

Dienstag, 25. März 2025

Über die Liebhaber des Kreuzes


Und wer nicht sein Kreuz trägt
und mir nachkommt,
der kann nicht mein Jünger sein.
(Lukas 14:27)

Der Reformer und Mystiker Thomas von Kempen wurde um 1380 im Ort Kempen am Niederrhein geboren. Mit 13 Jahren kam er in ein katholisches Internat, wo er mit einer Frömmigkeitsbewegung in Kontakt kam, die den praktizierten Glauben betonte. 1414 wurde Thomas von Kempen zum Priester geweiht.

Von Kempen schrieb viele Bücher, von denen ‚Nachfolge Christi‘ das bekannteste sein dürfte. Neben der Bibel gehört dieses 1418 verfasste Buch bis heute zu den meistverbreitetsten und übersetzten christlichen Büchern, die sowohl im katholischen, wie auch im reformatorischen und evangelikalen Raum gelesen werden. In diesem Buch schreibt Thomas von Kempen:

„Jesus hat viele, die sein Himmelreich lieben, aber nur wenige, die sein Kreuz tragen. Er hat viele, die Trost suchen, aber nur wenige, die Leid wünschen. Er findet viele, die sein Festmahl teilen, aber nur wenige sein Fasten. Alle wollen sich mit ihm freuen, aber nur wenige sind bereit, für ihn zu leiden. Viele folgen Jesus zum Brotbrechen, aber nur wenige zum Trinken des Kelches seiner Passion. Viele bewundern seine Wunder, aber nur wenige folgen ihm in der Demütigung seines Kreuzes. Viele lieben Jesus, solange sie keine Not erleiden. Viele loben und segnen ihn, solange sie Trost von ihm erfahren. Doch wenn Jesus sich zurückzieht, verfallen sie in Klagen und völlige Niedergeschlagenheit.

Wer Jesus um Seiner selbst willen und nicht um seines eigenen Trostes willen liebt, segnet ihn in jeder Not und Herzensangst, nicht weniger als in der größten Freude. Und selbst wenn er ihnen nie Trost spenden wollte, würden sie ihn immer loben und ihm danken.

Wie mächtig ist doch die reine Liebe Jesu, frei von allem Eigennutz und aller Selbstliebe! Sind sie nicht alle Söldner, die immer nur nach Bequemlichkeit streben? Verraten sie sich nicht als egozentrische Menschen, die immer nur an ihren eigenen Vorteil und Gewinn denken? Wo findet man jemanden, der bereit ist, Gott ohne Belohnung zu dienen?

Selten ist jemand so geistlich, dass er sich völlig von der Selbstliebe löst. Wer kann jemanden nennen, der wahrhaft arm im Geiste und völlig losgelöst von den Geschöpfen ist? Sein seltener Wert übersteigt alles Irdische. Selbst wenn ein Mensch alles hergibt, was er besitzt, ist es nichts. Und selbst wenn er schwere Buße tut, ist es wenig. Und selbst wenn er alle Erkenntnis erlangt, ist er noch weit von seinem Ziel entfernt. Und selbst wenn er große Tugend und glühende Hingabe besitzt, fehlt ihm doch vieles, insbesondere das „eine, was ihm nötig ist“ (Lukas 10,42). Und was ist das? Dass er sich selbst und allem anderen entsagt und sich selbst völlig verleugnet, ohne eine Spur von Selbstliebe zu bewahren. Und wenn er alles getan hat, was er tun sollte, soll er fühlen, dass er nichts getan hat. Er soll nicht für groß halten, was andere für groß halten, sondern sich wahrhaftig als unnützen Diener bekennen. Denn dies sind die Worte der Wahrheit selbst: „Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, so sagt: Wir sind unnütze Knechte“ (Lk 17,10). Dann kann man ihn zwar arm und nackt im Geiste nennen und mit dem Propheten sagen: „Ich bin allein und arm“ (Ps 25,16). Doch niemand ist reicher, mächtiger und freier als der, der sich selbst und allem anderen entsagt und sich an den niedrigsten Platz stellt.


Das mag in unseren Ohren etwas unrealistisch klingen, was verschiedene Gründe haben kann:

1. Sprache und Beschreibungen kamen vor 600 Jahren anders zum Ausdruck.

2. Die Menschen waren damals eher „schwarz/weiß“ Aussagen gewohnt.
3. Der Mann war abgehoben und extrem
4. Wir haben uns so weit von der Tiefe der Aussagen Jesu entfernt, dass von Kempen extrem erscheint.

Man mag unterschiedlich denken über die Radikalität der Worte eines Thomas von Kempen. Aber ohne Zweifel hat der Herr ihn gewaltig gebraucht – trotz seiner Ansichten ... oder vielleicht gerade deswegen?

Montag, 24. März 2025

Versagen ... und dann übernimmt Gott!

Heute Morgen hab ich mir das Buch Ruth online angehört – und war wieder mal erstaunt. Erstaunt war ich sowohl über die im Buch erwähnten Menschen, wie auch über die Art und Weise, wie Gott in Seiner Gnade handelt.

  1. Zunächst beginnt alles recht problematisch – mit einer Hungersnot zur Zeit der Richter. Das bedeutet, dass Israel nicht mit Gott lebte und von Ihm gestraft wurde. Denn für den Fall des Gehorsams waren üppige Ernten prophezeit.
  2. Dann verlässt ein Ehepaar, Elimelech und Naemi, mit zwei Kindern, Machlon und Kiljon, das verheißene Land. Man liest nichts von Fragen nach dem Willen Gottes. Gott kann gottesfürchtige Nachfolger auch während einer Hungersnot versorgen.
  3. In der Fremde stirbt der Familienvater, dem – zumindest scheinbar – das geistliche Wohl seiner Nachkommen keine Priorität war, denn ...
  4. Die beiden Söhne heirateten heidnische Frauen aus götzendienerischem Haus, Ruth und Orpa.
  5. Mehr Leid: beide Söhne sterben. Zurück bleiben 3 Witwen.
  6. Als sich Naemi auf den Rückweg ins verheißene Land machen möchte, schickt sie ihre Schwiegertöchter zurück in ihre Herkunftsfamilien und zurück zu ihren toten Göttern. Orpa geht zurück, Ruth will nicht. Naemi fordert sie auf (Ruth 1:15): Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihren Göttern; kehre du auch um, deiner Schwägerin nach!

Schockierend! Kann so etwas sein? Eine Jüdin, die ein Licht für die Nationen hätte sein sollen, sendet eine Schwiegertochter zurück zu ihren toten Göttern? Da war wenig übrig von irgendeinem Gottesverständnis, Glauben oder Sendungsbewusstsein.

  1. Als Naemi und Ruth in Israel ankommen, will Naemi nicht mit ihrem gegebenen Namen angesprochen werden, sondern mit „Mara“, was so viel bedeutet wie: Bitterkeit, Betrübte.

Ein vertanes Leben, das auf allen Ebenen versagt hatte – so möchte man meinen.

Dann übernimmt Gott. Das heißt – dann übernimmt Er sichtbar, denn im Hintergrund hatte Er schon lange die Fäden in der Hand. Auch während der Zeit des Versagens.

Gott führt Ruth, ohne dass sie es wusste, auf das Feld eines Verwandten, um Ähren zu lesen.

Gott gibt Ruth ein exzellentes Zeugnis unter den anderen Arbeitern und Arbeiterinnen.

Boas, der Feldbesitzer findet Gefallen an Ruth.

Ein mit Naemi näher verwandter Mann will nicht helfen und macht dadurch den Weg frei für Boas, Naemi mit ihrem Besitz zu helfen und Ruth zu heiraten.

Naemi, die alles verloren hatte und durch Bitterkeit betrübt nach Israel zurückgekehrt war, wird im Alter mit einem Erben für ihr Land gesegnet. Sowohl sie selbst, wie auch ihre Schwiegertochter, Ruth, werden gepriesen und mit Segenswünschen überhäuft. Im Alter durfte sie zur Pflegerin ihres Enkels werden.

Aber Gott hatte noch größeren, weitreichenderen Segen bereit. Ruth und Boas wurden zu  Vorfahren des Königs David (Urgroßeltern) und viele Jahrhunderte später zu Vorfahren Jesu.

Alles fing mit – keinem kleinen – persönlichen Versagen an, das jahrelang anhielt. Aber der Herr wendete das Versagen und begann eine gewaltige Segenslinie. Ähnliche Muster können wir überall in der Bibel und in der Kirchengeschichte bis heute erkennen.

Ähnliches darf jeder erfahren, der mit seinem Versagen zu Gott kommt und sein Leben Jesus anvertraut!

Sonntag, 23. März 2025

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mit Sonntagszitat am Schluss!

1. Korinther 13:1-13

1 Wenn ich in Sprachen der Menschen und der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
2 Und wenn ich Weissagung hätte und alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis, und wenn ich allen Glauben besäße, sodass ich Berge versetzte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts.
3 Und wenn ich alle meine Habe austeilte und meinen Leib hingäbe, damit ich verbrannt würde, aber keine Liebe hätte, so nützte es mir nichts!
4 Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf;
5 sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu;
6 sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles. 
Das Vorläufige und das Vollkommene
8 Die Liebe hört niemals auf. Aber seien es Weissagungen, sie werden weggetan werden; seien es Sprachen, sie werden aufhören; sei es Erkenntnis, sie wird weggetan werden.
9 Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise;
10 wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan.
11 Als ich ein Unmündiger war, redete ich wie ein Unmündiger, dachte wie ein Unmündiger und urteilte wie ein Unmündiger; als ich aber ein Mann wurde, tat ich weg, was zum Unmündigsein gehört.
12 Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels wie im Rätsel, dann aber von Angesicht zu Angesicht; jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.

Herzliche Einladung zum Gottesdienst:

 Anbetung - Gebet
Predigt  - Gemeinschaft
Gemeinsames Mittagessen

  Wir freuen uns auf dich!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Sonntagszitat:

Wenn du Liebe hast, spielt es keine Rolle,
ob du Kathedralen baust
oder in der Küche Kartoffeln schälst.

(Dante Alighieri)

Da werden wir feiern und schauen,
schauen und lieben,
lieben und preisen.
So wird es sein ohne Ende am Ende.

(Augustinus von Hippo)

Samstag, 22. März 2025

Gebet an einem besonderen Ort

Bildquelle HIER
Es war wieder ein Höhepunkt des Monats, als wir vor einer Woche losfuhren, um im Hoffnungszentrum von Open Doors am Gebetsabend für verfolgte Christen teilzunehmen. Würden wir näher an Kelkheim wohnen, wären wir sicher regelmäßig da. So planen wir die Fahrt einmal im Monat.

Wer jetzt denkt: „sich einen Abend lang auseinanderzusetzen mit verfolgten Christen und deren Probleme - das ist eine unerträgliche Last“, der irrt! Gewaltig! Ja, wir befolgen, was der Herr uns aufgetragen hat und stellen uns mit unseren Geschwistern unter ihre Last. Aber da bleiben wir nicht. Wir tragen sie zum Herrn; gemeinsam; im Glauben. Und während wir die Lasten unserer Geschwister vor den Herrn bringen, befinden wir uns in Seiner Gegenwart, werden gesegnet, gestärkt und erfreut.

Hört sich unwahrscheinlich an? Vielleicht; für jemanden, der noch nie dort war. Wer mitgebetet hat, ist mit gesegnet worden. Der Abend beginnt mit einer „Stillen Stunde“ – eine herrliche Zeit zum „Runterkommen“ vom Stress des Tages. Das Ende des Abends ist das gemeinsame Abendmahl und eine Zeit der Anbetung.

Ich möchte jeden Leser ermutigen, sich die Informationen zu den Gebetsabenden im Internet anzuschauen und einmal dabei zu sein. Die Webseite und Anmeldungsinfo findest Du HIER

Die „Stille Stunde“ zu Beginn wird gestaltet durch Bibeltexte und/oder Zitate. Letzte Woche waren es ermutigende Zitate zum Thema Gebet. Hier eine Auswahl davon:

Unsere Gebete können dorthin gehen, wo wir nie hinkommen. Es gibt keine Grenzen, keine Gefängnismauern, keine Türen, die uns verschlossen bleiben, wenn wir beten. Bruder Andrew, Gründer von Open Doors)

Ist Gebet dein Lenkrad, oder dein Ersatzrad?
(Corrie ten Boom)

Was Gleise für den Zug sind, ist Gebet für das Evangelium.
(Watchmann Nee)

Bete nicht um Aufgaben, die deiner persönlichen Kraft entsprechen, sondern um Gottes Kraft für die Aufgaben, die Gott dir gibt.
(Philips Brooks)

Lerne Gott als den anzubeten, der Wunder tut, der an dir beweisen will, dass er etwas Übernatürliches und Göttliches tun kann.
(Andrew Murray)

Die Kirche hat die Möglichkeit des Fürbittengebets noch nicht ausgeschöpft. Unsere größten Erfolge werden wir erleben, wenn einzelne Christen überall auf der Welt ihre Priesterschaft vor Gott erkennen und sich Tag für Tag dem Gebet widmen. (John R. Mett)

Nichts festigt die Herzen der Christen mehr, als das gemeinsame Gebet. Niemals lieben Sie einander so sehr, wie wenn Sie erleben, wie das Herz des anderen im Gebet überfließt.
(Charles Finney)

Beim Beten vereinen wir unsere Kräfte mit Gott, dem Vater. Gebet ist Gemeinschaft mit ihm! Es ist die Erfüllung seines Willens auf Erden.
(K.E.H.)

Wer mehr über die Gebetsabende wissen möchte, kann mich gerne über das Kontaktformular im Seitenfenster kontaktieren. Gesegnetes Wochenende!