Heute Morgen hab ich mir das Buch Ruth online angehört – und war wieder mal erstaunt. Erstaunt war ich sowohl über die im Buch erwähnten Menschen, wie auch über die Art und Weise, wie Gott in Seiner Gnade handelt.
- Zunächst beginnt alles recht problematisch – mit einer Hungersnot zur Zeit der Richter. Das bedeutet, dass Israel nicht mit Gott lebte und von Ihm gestraft wurde. Denn für den Fall des Gehorsams waren üppige Ernten prophezeit.
- Dann verlässt ein Ehepaar, Elimelech und Naemi, mit zwei Kindern, Machlon und Kiljon, das verheißene Land. Man liest nichts von Fragen nach dem Willen Gottes. Gott kann gottesfürchtige Nachfolger auch während einer Hungersnot versorgen.
- In der Fremde stirbt der Familienvater, dem – zumindest scheinbar – das geistliche Wohl seiner Nachkommen keine Priorität war, denn ...
- Die beiden Söhne heirateten heidnische Frauen aus götzendienerischem Haus, Ruth und Orpa.
- Mehr Leid: beide Söhne sterben. Zurück bleiben 3 Witwen.
- Als sich Naemi auf den Rückweg ins verheißene Land machen möchte, schickt sie ihre Schwiegertöchter zurück in ihre Herkunftsfamilien und zurück zu ihren toten Göttern. Orpa geht zurück, Ruth will nicht. Naemi fordert sie auf (Ruth 1:15): Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihren Göttern; kehre du auch um, deiner Schwägerin nach!
Schockierend! Kann so etwas sein? Eine Jüdin, die ein Licht für die Nationen hätte sein sollen, sendet eine Schwiegertochter zurück zu ihren toten Göttern? Da war wenig übrig von irgendeinem Gottesverständnis, Glauben oder Sendungsbewusstsein.
- Als Naemi und Ruth in Israel ankommen, will Naemi nicht mit ihrem gegebenen Namen angesprochen werden, sondern mit „Mara“, was so viel bedeutet wie: Bitterkeit, Betrübte.
Ein vertanes Leben, das auf allen Ebenen versagt hatte – so möchte man meinen.
Dann übernimmt Gott. Das heißt – dann übernimmt Er sichtbar, denn im Hintergrund hatte Er schon lange die Fäden in der Hand. Auch während der Zeit des Versagens.
Gott führt Ruth, ohne dass sie es wusste, auf das Feld eines Verwandten, um Ähren zu lesen.
Gott gibt Ruth ein exzellentes Zeugnis unter den anderen Arbeitern und Arbeiterinnen.
Boas, der Feldbesitzer findet Gefallen an Ruth.
Ein mit Naemi näher verwandter Mann will nicht helfen und macht dadurch den Weg frei für Boas, Naemi mit ihrem Besitz zu helfen und Ruth zu heiraten.
Naemi, die alles verloren hatte und durch Bitterkeit betrübt nach Israel zurückgekehrt war, wird im Alter mit einem Erben für ihr Land gesegnet. Sowohl sie selbst, wie auch ihre Schwiegertochter, Ruth, werden gepriesen und mit Segenswünschen überhäuft. Im Alter durfte sie zur Pflegerin ihres Enkels werden.
Aber Gott hatte noch größeren, weitreichenderen Segen bereit. Ruth und Boas wurden zu Vorfahren des Königs David (Urgroßeltern) und viele Jahrhunderte später zu Vorfahren Jesu.
Alles fing mit – keinem kleinen – persönlichen Versagen an, das jahrelang anhielt. Aber der Herr wendete das Versagen und begann eine gewaltige Segenslinie. Ähnliche Muster können wir überall in der Bibel und in der Kirchengeschichte bis heute erkennen.
Ähnliches darf jeder erfahren, der mit seinem Versagen zu Gott kommt und sein Leben Jesus anvertraut!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.