„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 9. September 2016

Anbetung (5)

Weorthscipe“ mit diesem Wort überschreibt Jack Hayford einen Abschnitt im 12. Kapitel seines Buches „Worship His Majesty“. Ich habe das Wort „Weorthscipe“ ins Google und Leo Übersetzungsprogramm eingegeben – umsonst! Ich habe es mir in verschiedenen online  Ausspracheversionen angehört – abenteuerlich! Was ist „Weorthscipe“? Pastor Hayford definiert es als altes, englisches Wort, welches soviel bedeutet wie: „Wert zurechnen, Anerkennung zollen, verehren oder huldigen.“ Dann wird erklärt, dass dieser alte Begriff berechtigterweise zum Gesamtthema „Anbetung“ dazu gehört. „Weorthscipe“ bezieht sich auf den Wert, den wir in der Anbetung zum Ausdruck bringen und stellt die Frage:

  1. Welchen Wert investiere ich überhaupt? Steht die Art und Weise, in der ich den Einen anbete, im Verhältnis zu Seinem Wesen und Seinen Eigenschaften?
  1. Zeigt unser Lob als Anbeter ein Bewusstsein der Eigenschaften Desjenigen, den wir verherrlichen? Was ist vorhanden an Anbetung – einfacher, herzlicher emotionaler Liebe und Zuneigung? 
  1. Beinhaltet unsere Anbetung ungefälschte Hingabe, oder ist es nur intellektualisiert, vergeistlicht? Anbetung in Wahrheit – aber nicht im Geist? Der Treibstoff für unsere Anbetung mag unser Verstehen sein, aber die Feuer der Anbetung werden vom Herz entzündet, nicht vom Verstand.
(...) Trotzdem ist theologisches Fachwissen keine Voraussetzung, um Gott anzubeten. Voraussetzung ist allerdings ein Hunger, IHN zu kennen! Gottes Eigenschaften zu „verkopfen“ bringt nicht eine würdigere Anbetung hervor, ebensowenig wie passive Gleichgültigkeit oder lediglich die Tatsache einer Begeisterung. Wir sind weder zu einer verkopften Reise aufgefordert, noch zu einem emotionalen Gelage. Lass Anbetung im Heiligen Geist eine Mischung sein aus höchsten Gedanken und tiefsten Gefühlen, damit eines der Ziele wahrer Anbetung erreicht werden kann: die Umformung unseres Lebens. (aus Kapitel 12; Eigenübertragung)

Solche Worte lassen das „Schmalz“ wegschmelzen, das sich oft wie ein Schleier über das Thema Anbetung ausgebreitet hat. Verkopfte Anbetung oder emotionale Schwelgerei ersticken den Heiligen Geist, der uns in der Anbetung des Allmächtigen leiten möchte. Kindliche, schlichte und herzliche Anbetung – Anbetung die nicht ufhört, wenn der letzte Ton verklungen ist – das ist die Art Anbetung, die der Vater sucht.

Manches Mal sehne ich mich genau danach – Gott anzubeten ohne Schnickschnack, in Schlichtheit, ohne Perfektion und ohne den Druck menschlichen Wohlklangs – aber als Wohlklang für Gottes Ohr! Das sollte nicht so schwer sein. Gott interpretiert sogar das Geschrei von Säuglingen als Lobpreis (Psalm 8:3):

Aus dem Mund von Kindern und Säuglingen
hast du ein Lob bereitet um deiner Bedränger willen,
um den Feind und den Rachgierigen zum Schweigen zu bringen.

Als die Bevölkerung in Jerusalem Jesus pries und Ihn damit erfreute aber die Religiösen verärgerte, sagte Jesus, dass die Alternative zum menschlichen Gotteslob das „Schreien der Steine“ sein würde. „Schreien der Steine“  – in unseren Ohren vielleicht nur ein Grummeln und Mahlen – in Gottes Ohren ein lieblicher Wohlklang der Anbetung. Vielleicht sind diese Gedanken ein Ansatz, das Thema Anbetung ganz neu zu durchdenken.

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist
und in der Wahrheit anbeten. (Johannes 4:24)

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