„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Dienstag, 7. Mai 2024

Ein besonderer Vers aus dem 2. Johannesbrief

Die Bibel beinhaltet im Alten und Neuen Testament mehrere Bücher, die nur ein einziges Kapitel haben. Dazu gehören auch der 2. und der 3. Johannesbrief. Der zweite Brief des Johannes ist mit nur 13 Versen und 245 Worten im griechischen Text das kürzeste Buch der Bibel. Was kann man an „Besonderem“ in 13 Versen mitteilen? Die schnelle Antwort lautet: Viel! Im Buch geht es um die Liebe (ein wichtiges Thema in allen Schriften des Johannes) und um die Wahrheit. Davon zeugt auch der „besondere Vers“, den wir uns heute anschauen wollen. Um den Zusammenhang zu wahren, sind es heute zwei Verse: 2 Johannes 2+3

1 Der Älteste an die auserwählte Frau und ihre Kinder, die ich in Wahrheit liebe, und nicht ich allein, sondern auch alle, welche die Wahrheit erkannt haben, 2 um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit.

Empfängerin ist entweder eine bestimmte Frau, nicht namentlich erwähnt – oder eine Gemeinde, die mit ihren Gläubigen als „auserwählte Frau und ihre Kinder“ bezeichnet wird.  3x wird die Wahrheit erwähnt, 1x die Liebe.

Johannes verknüpft Wahrheit und Liebe untrennbar miteinander. Er liebt in Wahrheit; alle lieben, die die Wahrheit erkannt haben. Wir lieben um der Wahrheit willen; die Wahrheit bleibt in uns; die Wahrheit wird in Ewigkeit mit uns sein (und wir mit der Wahrheit).

Das sind extreme Worte. Nicht zerstörerisch extrem, sondern positiv extrem, extrem ermutigend und extrem aufbauend.

Nicht ausschließlich, aber besonders in den Schriften des Johannes wird die Person Jesu selbst als die Wahrheit bezeichnet. Bereits im Evangelium des Johannes (1:17): lesen wir: Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ In Johannes 14:6 lehrt Jesus: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“ Und in seinem ersten Brief hatte Johannes bereits bezeugt (1 Johannes 5:20 / HfA):

Und wir wissen: Der Sohn Gottes ist zu uns gekommen, damit wir durch ihn Gott kennen lernen, der die Wahrheit ist.

Jetzt, im 2. Brief macht Johannes eine Aussage, die aufhorchen lässt:

„… um der Wahrheit willen, die in uns bleibt und mit uns sein wird in Ewigkeit.“ (Schlachter)

„Diese Wahrheit bleibt in uns und wird für immer und ewig bei uns sein.“ (HfA)

Wo der Same des Wortes Gottes gesät wurde und Frucht getragen hat, da ist etwas geworden, das bleiben wird. Wo die Wahrheit gepflanzt und Wurzeln geschlagen hat, da wird sie bleiben bis in Ewigkeit. Wo Jesus Wohnung genommen hat, da ist Er eingezogen, um zu bleiben. Wo uns der Gott aller Wahrheit die Gottessohnschaft verliehen und unsere Namen in Sein Buch eingetragen hat, da dürften wir mit Zuversicht daran festhalten, dass das alles geschehen ist, um zu bleiben – bis in Ewigkeit.

Wer sich entschieden hat, mit Jesus unterwegs zu sein, wer seinen eigenen Weg verlassen hat, um Jesus nachzufolgen – mit Stolpern und Fallen, mit Schürfwunden und Durststrecken – aber mit ehrlichem Herzen, der darf wissen: Wenn die Wahrheit, Jesus, in unsere Herzen eingezogen ist, dann ist Jesus dort, um zu bleiben.   

„Diese Wahrheit bleibt in uns und wird für immer und ewig bei uns sein.“ (2 Johannes 2)

Montag, 6. Mai 2024

Symeon Stylites der Ältere

Symeon, auch Simeon, der Säulenheilige genannt, wurde 389 n. Chr. als Sohn eines Bauernehepaars in Sisan geboren, einem Ort, vermutlich im Grenzgebiet der heutigen Türkei und Syrien. Symeon konnte wahrscheinlich weder Schreiben noch Lesen. Aus verschiedenen Quellen, die nicht in allem übereinstimmen, geht hervor, dass er zunächst Schafhirte war, aber früh ein „Bekehrungserlebnis“ hatte, das ihn im Alter von 14 oder 15 Jahren ins Kloster führte. Von Anfang an offenbarten sich starke asketische Tendenzen in seinem Leben, weshalb er das Kloster auch nach 10 Jahren wieder verlassen musste.

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Sein weiterer Weg führte ihn in eine Hütte auf einem Berg, die er nach 3 Jahren aufgab, um unter freiem Himmel zu schlafen und zu leben. Hier wurde auch seine erste, knapp 2 Meter hohe Säule mit einer 2 m2 hohen Plattform errichtet, die im Laufe der Zeit auf über 18 Meter aufgestockt wurde. Bis zu seinem Tod im Jahr 459 verließ er diese Säule nicht mehr. Sie wurde zur Pilgerstätte vieler Religiöser. Eine Kirche und ein Kloster wurden nach ihm benannt.

Symeon wurde als Heiliger verehrt. Seine Askese war extrem! Das Volk suchte ihn auf, um geheilt zu werden, Antworten auf Fragen zu bekommen und seine Predigten zu hören, durch die er regelmäßig die Menschen belehrte. Ein Theologe nennt ihn „schräg und faszinierend zugleich.“ Recht hat er.

Immer wieder hat es Menschen gegeben, die Gott nahe sein wollten, Ihm gefallen und Seine Gunst erfahren wollten. Dieser Wunsch ist grundsätzlich gut und biblisch. Der Psalmist Asaph jubelt in Psalm 73:28:

Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte (Luther Übers.)

Mir aber ist die Nähe Gottes köstlich (Schlachter)

Und nur 3 Verse zuvor bekennt Asaph (Psalm 73:25):

Wen habe ich im Himmel? Und außer dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde. (EÜ)

Nähe zu Gott erreicht jedoch niemand, indem er sich kasteit, die „Leiden Jesu“ zu imitieren versucht oder durch Rückzug der Welt entflieht. Jesus hat für uns in Johannes 17:15+18 gebetet:

Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. … Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt.

Als „schräg und faszinierend zugleich“ wird Symeon der Säulenheilige beschrieben. Ja, faszinierend, wie stark sein Verlangen nach Gottesnähe gewesen sein muss, dass er 37 Jahre in Wind, Wetter und 18 m Höhe ausgehalten hat. Faszinierend, wie sehr man den „Freuden und Annehmlichkeiten“ der Welt entsagen kann, wenn nur das Verlangen nach Gottesnähe stark genug ist. Schräg ist allerdings der Weg, den er gegangen ist. Der hat mit dem Weg Jesu und dem Willen Gottes nichts mehr gemein. Es ist der unwürdige und klägliche Versuch, sich die Gottesnähe zu verdienen. Typisch menschliches Denken.

Trotzdem möchte ich mich zu zweierlei herausfordern lassen:

Erstens möchte ich mit neuer Dankbarkeit Jesus begegnen, dass Er allein durch Seinen Tod am Kreuz alles – aber auch wirklich alles – getan hat, um Gemeinschaft mit Ihm zu ermöglichen. Kein weiteres Opfer meinerseits mehr nötig. Ich darf durch Jesus in Gottes Nähe sein; in Seiner unmittelbaren Gegenwart.

Und zweitens möchte ich mich demütig fragen, was ich bereit bin loszulassen, um dem Einfluss „der Welt“ entgegen zu wirken. Wir haben uns heute dermaßen an „die Welt“ gewöhnt, dass wir sie gar nicht mehr als Gefahr für unseren Glauben und unsere Gemeinschaft mit Jesus erkennen. Oder, um die Frage auf ein verständliches Minimum zu bringen: Ich muss keine 37 Jahre in Abgeschiedenheit auf einer Säule verbringen, um Jesus nahe zu sein. Aber bin ich bereit, mich 30 Minuten am Tag intensiv mit Ihm zu treffen?

Der Herr segne Deinen Tag!

Sonntag, 5. Mai 2024

Herzliche Einladung zum Gottesdienst!

Heute wieder mt Sonntagszitat am Schluss!

1 Chronik 16:29-36

29 Bringt dar dem HERRN die Ehre seines Namens, bringt Gaben dar und kommt vor sein Angesicht! Betet den HERRN an in heiligem Schmuck!
30 Erbebt vor ihm, alle Welt! Der Erdkreis steht fest und wankt nicht.
31 Es freue sich der Himmel, und die Erde frohlocke, und unter den Heiden soll man sagen: Der HERR regiert als König!
32 Es brause das Meer und was es erfüllt! Es jauchze das Feld und alles, was darauf ist!
33 Dann sollen alle Bäume des Waldes jubeln vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten!
34 Dankt dem HERRN, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewiglich!
35 Und sprecht: Rette uns, o Gott unsres Heils, und sammle uns und befreie uns von den Heidenvölkern, Dass wir deinem heiligen Namen danken, Dass wir uns glücklich preisen, zu deinem Ruhm!
36 Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und alles Volk sagte: Amen!, und lobte den HERRN.

Herzliche Einladung:
Anbetung - Gottes Wort

Gebet - Gemeinschaft
Mittagessen

  Wir freuen uns auf Dich!

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
Beginn: 10:30 Uhr

Sonntagszitat:

"Gott wird nicht nur dadurch geehrt, 
dass seine Herrlichkeit gesehen wird, 
sondern dadurch, dass sie bejubelt wird."
(Jonathan Edwards)

Samstag, 4. Mai 2024

Verwandelt und gerettet

Hoffnungslose Fälle? Ausweglose Situationen? Bei Gott gibt’s das nicht!

Unter dieser Überschrift veröffentlichte das Monatsmagazin von AVC zwei erstaunliche Zeugnisse, von denen eins heute hier zu lesen ist. Ort und Namen wurden in diesem Eintrag geändert. Die Zeitschrift kann über die AVC Webseite HIER bestellt werden.

Der Bezug zur Heiligen Schrift: Markus 5:1-15:

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Und sie kamen ans andere Ufer des Sees in das Gebiet der Gadarener. 2 Und als er aus dem Schiff gestiegen war, lief ihm sogleich aus den Gräbern ein Mensch mit einem unreinen Geist entgegen, 3 der seine Wohnung in den Gräbern hatte. Und selbst mit Ketten konnte niemand ihn binden, 4 denn schon oft war er mit Fußfesseln und Ketten gebunden worden, aber die Ketten wurden von ihm zerrissen und die Fußfesseln zerrieben; und niemand konnte ihn bändigen. 5 Und er war allezeit, Tag und Nacht, auf den Bergen und in den Gräbern, schrie und schlug sich selbst mit Steinen. 6 Als er aber Jesus von ferne sah, lief er und warf sich vor ihm nieder, 7 schrie mit lauter Stimme und sprach: Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten, was habe ich mit dir zu tun? Ich beschwöre dich bei Gott, dass du mich nicht quälst! 8 Denn Er sprach zu ihm: Fahre aus dem Menschen aus, du unreiner Geist! 9 Und er fragte ihn: Was ist dein Name? Und er antwortete und sprach: Legion ist mein Name; denn wir sind viele! 10 Und er bat ihn sehr, sie nicht aus dem Land zu verweisen. 11 Es war aber dort an den Bergen eine große Herde Schweine zur Weide. 12 Und die Dämonen baten ihn alle und sprachen: Schicke uns in die Schweine, damit wir in sie fahren! 13 Und sogleich erlaubte es ihnen Jesus. Und die unreinen Geister fuhren aus und fuhren in die Schweine. Und die Herde stürzte sich den Abhang hinunter in den See. Es waren aber etwa 2 000, und sie ertranken im See. 14 Die Schweinehirten aber flohen und verkündeten es in der Stadt und auf dem Land. Und sie gingen hinaus, um zu sehen, was da geschehen war. 15 Und sie kamen zu Jesus und sahen den Besessenen, der die Legion gehabt hatte, dasitzen, bekleidet und vernünftig; und sie fürchteten sich.

Die Parallele in unserer Zeit:

Viele Jahre lief im Nachbardorf ein dämonisierter Mann herum“, erzählt unser Mitarbeiter in Afrika. „Er hieß, Marc, war immer nackt und bettelte seltsamerweise auf Englisch um Almosen. Ich gab ihm jedes Mal ein paar Münzen, damit er rasch wieder verschwand. Eines Tages war ich zusammen mit einem Freund wieder im Nachbardorf unterwegs. Plötzlich stand der nackte Marc vor uns und verlangte Geld. Doch diesmal konnten wir ihm nichts geben, weil wir gerade vollgetankt und alles Geld ausgegeben hatten. Marc wurde sehr aggressiv und wollte mit einem Stein den Autolack zerkratzen und die Scheiben einschlagen. Ich versuchte ihn daran zu hindern. Mein Freund brachte sich und das Auto rasch in Sicherheit – und ich stand mitten auf dem Dorfplatz mit einem nackten, wilden Mann, umringt von Schaulustigen. Ich fasste mir ein Herz, befahl den Geistern im Namen von Jesus auszufahren, und ergriff ebenfalls die Flucht. Zwei Monate später besuchte ich eine Kirche im Busch. Als ich eintrat, erblickte ich einen Mann mit erhobenen Händen. Es war kein geringerer als Marc aus dem Nachbardorf! Jetzt aber war er ordentlich gekleidet und betete Gott an. Jesus hatte ihn von den negativen Kräften befreit! Wie ich erfuhr, heiratete er kurze Zeit später. Nur Englisch kann er seither nicht mehr sprechen.“

Welche Ermutigung! Zum einen befreit Gott heute wie damals durch Seine gewaltige Hand. Zum anderen gebraucht Gott auch zaghafte und furchtsame Diener, die sich erst mal aus dem Staub machen, nachdem sie dem Herrn gedient haben. Und Gott handelt trotzdem …!

Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. (2 Korinther 12:10)