„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 25. Juli 2017

Gebet im 2. Buch Samuel

Im 2 Buch Samuel haben wir lange Gebete, in denen David’s Reden mit Gott aufgeschrieben wurde. In 2 Samuel 7:27 betet er:

Darum hat dein Knecht sich ein Herz gefasst,
dass er dies Gebet zu dir gebetet hat.

Was könnte man nicht alles aus diesem Satz machen. Zum einen formuliert David, dass er sich „ein Herz gefasst hat.“ Besagt das, dass es David manchmal mulmig wurde, mit Gott zu reden? So verstehe ich diese Worte. Nicht umsonst lagen die Menschen, die Gott gut kannten, oft vor Ihm auf den Knien. Und wer Ihn noch besser kannten, lag vor Ihm auf seinem Angesicht. Davids Gebet drückt etwas aus von der Ehrfurcht, deren Gott würdig ist. Natürlich dürfen wir zu Gott kommen, wie wir sind. Natürlich hat Jesus uns Freunde, Schwestern und Brüder genannt. Natürlich ist da diese Herzlichkeit, wie sie nur zwischen Vertrauten möglich ist. Aber Jesus ist nicht unser Kumpel, er ist unser Retter, Meister und Herr. Mose fiel auf sein Angesicht und Jesaja dachte, er müsse sterben. Und auch im Leben Davids, des Mannes nach Gottes Herzen, gab es Zeiten, in denen er sich ein Herz fassen musste, mit Gott zu reden, weil er einen Moment die Größe Gottes sehen durfte und erkannte, wie klein er daneben war.

Sicher wird es uns genauso gehen. Wenn Gott nicht mehr als unser Kumpel, unser „Buddy“ ist, werden wir kaum ein Bild Seiner Größe, Macht und Herrlichkeit erfassen. Wir werden nie nachvollziehen können, dass sich ein Mensch manchmal ein „Herz fassen“ muss, um mit Gott zu reden. Suche Ihn, suche Jesus, lerne Ihn besser … und immer besser kennen. Lasst uns Ihn bitten, uns Jesaja 6 Momente zu schenken. Dann werden sicher auch wir manches mal wie David formulieren: „Ich habe mir ein Herz gefasst, zu Gott zu reden.“

Aber noch etwas fällt auf an Davids Gebet. Er sagt: „DARUM habe ich mir ein Herz gefasst …“ und wir fragen berechtigterweise: „Warum?

Im Anfang des Kapitels heißt es, dass der Frieden vor Feinden, den Gott David und seinem Reich geschenkt hatte, dazu führte, dass David Gott einen Tempel bauen wollte. Gott hatte andere Pläne und erklärt David, dass sein Nachkomme Ihm das Haus bauen soll, nicht David selbst. Und dann schließt Gottes Wort an David mit der Aussage über Salomo:

„Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen,
wie ich sie habe weichen lassen von Saul,
den ich vor dir weggenommen habe.
Aber dein Haus und dein Königtum
sollen beständig sein in Ewigkeit vor mir,
und dein Thron soll ewiglich bestehen.“
(2 Samuel 7:15-16)

DARUM! Darum „fasste David sich ein Herz“ – weil er so überwältigt war von Gottes Gnade und Seinem unverdienten Segen, sowohl für ihn selbst wie auch für seinen Sohn Salomo nach ihm, wie auch für die nachfolgenden Generationen. Das verschlug König David dermaßen die Sprache und brachte ihn dermaßen auf den Boden der Demut, dass er sein Gebet nur noch als „sich ein Herz fassen“ beschreiben konnte. Das beschreibt eine tiefe Ehrfurcht vor einem großen und barmherzigen Gott, aber auch eine heilige Freude, zu Ihm kommen zu dürfen.

Auch Du darfst Dir ein Herz fassen und zu Gott kommen im Gebet. Du darfst staunen vor Ihm und über Ihn und doch mit ganzer Vertrautheit zu Ihm kommen und mit Ihm reden, wie man mit einem Freund und Bruder redet. Davids Vorbild in 2 Samuel ermutigt uns zu solchen Gebeten.

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