„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 24. April 2015

Der Depri-Jeremia

Ich beneide Jeremia nicht um den Inhalt seiner Predigten. Ich beneide ihn auch nicht um den Herzenszustand seiner Zuhörer. Erfolglosigkeit im Dienst blieb auch bei einem großen Propheten wie Jeremia einer war nicht ohne Spuren. In seinen Predigten hört sich Jeremia sehr mutig an. Aber in Jeremia 20: 7+8 lässt er uns in sein Herz blicken: 

O Herr, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen. Du hast mich überwältigt und den Kampf gewonnen. Für alle Welt bin ich zur Zielscheibe des Spottes geworden - tagaus, tagein. Wann immer ich auch rede, immer muss ich rufen: »Gewalt und Zerstörung kommt über euch!« Die Worte des Herrn haben mir nur Schmach und Schande eingebracht.

Innerlich ist Jeremia ein gebrochener Mann; nicht zerbrochen oder zerstört – aber gebrochen. Er trauert, er kämpft, er weint, er fühlt sich schwach, depressiv! Wie aber reagiert Jeremia in solch einer Zeit heftigster Anfechtungen, Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit? 

Aber der Herr steht mir zur Seite. Er ist ein starker Held. Darum müssen meine Feinde stolpern und können mich nicht besiegen. Voller Enttäuschung müssen sie einsehen, dass ihre Pläne misslungen sind. Sie erleiden eine Schmach, die ewig unvergessen bleiben wird. Herr, Allmächtiger, der du den, der sich zu dir hält, bis ins tiefste Innere prüfst: Lass mich erleben, wie du Rache an ihnen nimmst, denn ich habe meine Sache in deine Hände gelegt. Singt Lieder für den Herrn und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt seiner Feinde. (Jeremia 20:11-13)

Jeremias Gegenmittel gegen Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit – im Alltag wie auch im Dienst für Jesus ist:  FOKUS!

In seiner Mutlosigkeit reißt er seine Augen weg und blickt auf zu Gott! Wie für andere auch, etwa: Elia, Hiob, Hannah – hatten fand auch Jeremia bei Gott Hilfe. Das redet zu uns heute: Bei all den vielen Möglichkeiten, die wir heute haben, vergessen wir manchmal unsern ersten Ansprechpartner für alle Nöte: Gott. Jeremia hatte gar keinen anderen – also wendet er sich an Gott. Er erinnert sich und spricht diese Erinnerung als Gebet und Vertrauenserklärung vor Gott aus:
  • Vs 11: Du, Herr, stehst mir bei wie ein mächtiger Held!
  • Vs 12: Du, Herr, allmächtiger Gott, du prüfst die Menschen, die dir dienen, du kennst sie ganz genau.
  • Dir, Herr, habe ich meinen Fall anvertraut!
Und dann sehen wir in Vs 13, wohin es führt, wenn Gott unser erster Ansprechpartner in der Not ist.
  • Singt für den Herrn und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt boshafter Menschen.
Hört sich das noch nach Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit an, nach Aufgeben oder Hinschmeißen?

Wenn Niedergeschlagenheit und  Mutlosigkeit dein Herz erfüllen wollen, dann gib NICHT auf und schmeiß' NICHT hin. Wenn  solche Gedanken kommen, musst Du es machen wie Jeremia.
Du MUSST Gott suchen.
Wenn Hoffnungslosigkeit dich überkommt: Du MUSST Gott suchen (musst im Sinne von: darfst! ... kannst ... DAS ist der Weg!)
Jeremia flieht zum Herrn, mediert darüber, was der Herr ihm bedeutet, fasst sein Leid in Worte und breitet es vor dem Herrn aus ... und kommt vom Klagen in die Anbetung und ins Singen!

Vielleicht erscheint dir das fremd und unrealistisch, vielleicht wie eine Formel, ein frommes Klischee. Wenn so, dann wirst Du nie vom Gegenteil überzeugt werden, bis dass Du es selbst ausprobiert hast.  Mach's wie Jeremia. Und wenn Du es alleine nicht schaffst, such Dir jemanden, der Jesus gut kennt und geht den Jeremiaweg gemeinsam.

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