„Gott ist die Erklärung dafür, warum es überhaupt ein Universum gibt, in dem Naturwissenschaft betrieben werden kann“ (John Lennox)

Samstag, 12. November 2011

Guter Gott - Böser Gott?

Man mag eine solche Überschrift ja kaum lesen - viel weniger schreiben. Aber gibt es nicht Millionen von Menschen, die sich diese Frage stellen? Abgesehen von denen, die sowieso an gute und böse Wesen in der unsichtbaren Welt glauben, fragen sich unzählige Menschen: Wie kann ein guter Gott so etwas zulassen. Und dabei denken sie nicht nur an die Osttürkei, die innerhalb von 3 Wochen das zweite schwere Erdbeben erfährt, sondern auch an den die mögliche atomare Bedrohung durch den Iran, die täglichen Tragödien durch abgestürzte Flugzeuge, gesunkene Schiffe, Hunger und Kriege, an Familien, die schrecklichen Tragödien zum Opfer fallen, an die Millionen Kinder, die in Armut, Sklavenarbeit und Prostitution aufwachsen und an die Mengen von Kranken, die in unsagbaren Schmerzen dahinvegetieren.

Heute morgen las ich Psalm 104. Ein Psalm, der die Herrlichkeit, Größe, Allmacht, Geduld und Fürsorge Gottes beschreibt. Gott sieht und kontrolliert alles. Gott hat alles bewusst so geschaffen, dass Mensch und Tier versorgt werden. Verse 10-12+14 sagen:

"Du lässt Quellen entspringen in den Tälern; sie fließen zwischen den Bergen hin; sie tränken alle Tiere des Felde. Über ihnen wohnen die Vögel des Himmels. Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen, dass sie dem Menschen dienen, damit er Nahrung hervorbringe aus der Erde;"

Selbst Sonne und Mond sind zum Wohl aller Lebewesen geschaffen und "programmiert"

Die natürliche Reaktion darauf wird beschrieben in Vs 28 und 29:
"Sie alle warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt"

Gott, der Herr und Schöpfer gibt Speise und Gutes denen, deren Augen auf Ihn gerichtet sind. Aber das Gegenteil ist auch wahr. Vs 29 sagt:

"Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie und werden wieder zu Staub"

Wenn Gott seine Hand auftut (aktiv) - entsteht Gutes (Sättigung und Segen)! Wenn Gott nichts tut (sich verbirgt, passiv) - entstehen Schrecken und Vergänglichkeit!

Eine Teilerklärung für Not und Leid in der Welt besteht in der Tatsache, dass die Augen der Menschen nicht länger auf Gott gerichtet sind, sondern Gott ignorieren. Ich sage bewusst NICHT: "die Augen derer, die momentan Betroffen, der momentan Kranken und Leidenden sind nicht auch Gott gerichtet." Das wäre nicht nur kurzsichtig, sondern schlichtweg FALSCH! Richtig ist, dass die Augen der Menschen als Kollektiv sind nicht mehr auf den Herrn gerichtet sind - und Gott hat sein Angesicht eine Weile verborgen … wir ernten die Frucht. Die Menschen wollen Gott nicht, wollen in Ruhe gelassen werden und lehnen es ab, auf Ihn zu warten. Also lässt Gott uns unseren Willen - und verbirgt sein Angesicht für eine Weile. Die Folgen sehen wir. Wenn wir dann fragen: "Warum tut Gott das? Ist er nicht ein ‚lieber Gott?'" dann ist die Frage falsch gestellt. Psalm 104 beschreibt: Alles Gute kommt von Gott. Wenn wir ihn aber ablehnen, zwingt er sich uns nicht auf. Dann verbirgt er sein Angesicht für eine Weile und lässt uns in Ruhe - wie wir es uns ja wünschen. Die Folge ist, dass wir "erschrecken und vergehen" (Vs 29)

Wenn Not und Elend in der Welt ein Indikator dafür sind, wie weit sich die Menschheit von Gott abgewandt hat, dann erhalten wir jetzt einen kleinen Einblick in die Gottlosigkeit der Welt.

Unser Auftrag als Christen ist zweifach:
Zum einen sollen unsere Augen auf unseren Herrn gerichtet sein. Die Folge davon wird u.a. in Ps 104:27-28 beschrieben. (Aber Achtung, wir leben in einer Welt, die Gott nicht mehr will. Gott wird segnen, die auf Ihn warten. Aber materieller Segen ist uns nicht unbedingt versprochen)

Zum anderen sollen wir andere ermutigen, auf den Herrn zu warten. Unsere Worte und Werke sollen bezeugen: Der Herr liebt und kümmert sich um die, die auf Ihn hoffen.  (aktualisierte Whg. v. 26.1.10)

Freitag, 11. November 2011

Die Vision des Himmels *

Viele Vorschläge wurden gemacht als mögliches Thema für eine Konferenz, auf der mobilisiert werden sollte für die Arbeit im 10/40 Fenster. Außergewöhnlichster Vorschlag war sicher: „Komm, und stirb für Jesus!“  Sicher, Menschen für die Arbeit Jesu im 10/40 Fenster zu gewinnen kann für sie einen frühzeitigen Tod bedeuten. Aber wäre dies nicht die direkte Fortsetzung dessen, was wir in der Bibel finden? Von den 11 Jüngern Jesu starben 10 als Märtyrer und einer im Exil. Sollte die Konferenz zu ihren Ehren durchgeführt werden?

10/40 Fenster - hier klicken
 Wir motivieren zu einem opferbereiten Dienst für Jesus. Wir fordern auf, das Werk zu Ende zu bringen, auch dort, wo es gefährlich ist. Wir weisen auf die Opferbereitschaft früherer Missionare hin, die ihre irdischen Güter in Särgen mitnahmen, weil sie wussten, dass sie nicht in ihre Heimat zurückkehren würden. Ist unsere Vision vom Himmel stark genug, solche Opfer aufrecht zu erhalten?

Tatsache ist, dass wir einen “nur-für-dieses-Leben“ Lebensstil adoptiert haben. Neue Missionare erwarten Zusagen für Versicherungen, Altersvorsorge, Privatunterricht ihrer Kinder und einen westlich orientierten Lebensstil bevor sie sich verpflichten. Vor 50 Jahren reiste man aus mit 2 Fässern, heute packt man seine Güter in einen 10 Meter Container. Ein alter Wycliff Missionar drückte es einmal so aus: “Als ich vor 30 Jahren kam, kamen wir mit der Einstellung, alles für Jesus aufzugeben. Heute will man alles mitnehmen.“

Wir sind so materialistisch eingestellt, dass wir selten an den Himmel denken. Wir halten eine „Diesseitsorientierung“ aufrecht, weil es uns so gut geht auf der Erde. Es ist zu befürchten, dass wir die himmlische Vision verloren haben, die bereit ist, Wagnisse einzugehen; die Vision, die uns zu Opfern motiviert wegen des Lohns jenseits des Grabes.

Bernie May, ein früherer US Wycliffe Direktor nennt 4 Gründe, warum Missionare aufgeben:
  1. Sie sind nicht bereit, Familie und Freunde zurückzulassen.
  2. Sie sind nicht bereit, einen Unterstützerkreis aufzubauen und mit geringem Einkommen zu leben.
  3. Sie sind besorgt um Gesundheit und Sicherheit – der eigenen und der ihrer Familien.
  4. Sie sind nicht bereit, den niedrigen Lebensstandard auf sich zu nehmen, der mit der Missionsarbeit kommt.
Berechtigte Bedenken, die aber mit einer Vision vom Himmel überwunden werden können. Die Vision vom Himmel befähigt, Entbehrungen um Jesu willen auf sich zu nehmen. Eine Vision des Himmels motiviert zu großen, mutigen Opfern. Warum sonst blieb Paulus – und mit ihm hunderttausende verfolgter Christen heute – standhaft in Drangsal? Paulus erklärt:

„Hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, 
die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag geben wird, 
nicht aber mir allein, sondern auch allen, 
die seine Erscheinung lieb haben.“ (2 Timotheus 4:8)

Ohne solche Vision des Himmels bleiben wir an die Erde gebunden, mit Gesundheit, Wohlstand und Bequemlichkeit höher bewertet, als Gehorsam, Opfer und Leiden, damit irgendjemand die Frohe Botschaft zum ersten Mal erfährt.

„Niemand weiß wirklich, wofür er lebt,
bis er weiß, wofür er bereit ist zu sterben!“  (Martin Luther King)

* frei übersetzt u. gekürzt: „Losing Our Heavenly Vision“ – kompletter Artikel in Englisch: hier

Donnerstag, 10. November 2011

Bist Du bereit?

Wir alle (zumindest fast alle) waren in Treffen, in denen der Prediger einen Aufruf machte. Vielleicht forderte er auf, nach vorne zu kommen, wenn man Jesus annehmen wollte. Vielleicht sollten alle aufstehen, die neu ihr Leben Jesus hingeben wollten. Vielleicht sollten alle die Hände heben, die Gottes Ruf in den vollzeitigen Dienst gehört hatten. Ich gehe davon aus, dass einige, die diese Zeilen lesen, irgendwann in ihrem Leben solch einer Aufforderung nachgekommen sind. Ich meine, sichtbar zum Ausdruck zu bringen, dass ich bereit bin, mein Leben Jesus hinzugeben, Ihm zu dienen und Ihm zu folgen, sind hilfreich und biblisch.

In seinem Artikel „Bist Du bereit?“ wundert sich Paul Fleming: „Es erscheint mir seltsam – wenn es so viele Menschen gibt, die bereit sind – warum der Herr nicht einige von ihnen beim Wort nimmt. Warum nimmt Er nicht einige beim Wort – wenn Er wirklich die Tausende von Heidenvölkern erreichen möchte, die ohne Evangelium sterben?“  Und dann scheint Fleming eine mögliche Antwort gefunden zu haben: Es ist zu einer bequemen Aussage geworden zu behaupten: „Ich bin bereit!“ Er vergleicht es mit jemandem, der auf seinem Balkon steht und bekennt: „Ich bin bereit, in die Stadt zu gehen. Ich plane, mich aufzumachen, zu gehen und dort anzukommen!“ Es erscheint irgendwie nutzlos, darüber zu reden, dass ich „bereit bin“. Wenn es allerdings um Gottes großartiges Werk geht, verleiht solch eine Bereitschaftserklärung ein Maß an Beruhigung. Es lässt uns so aussehen, als warteten wir nur noch auf Gott. Wenn es um Mission geht, wollen wir eine definitive (oft übernatürliche) Offenbarung Gottes. Alle anderen Entscheidungen treffen wir selbst – ohne definitive Offenbarung. Worin liegt der Unterschied? *

Ich meine, Flemings Überlegungen sind legitim. Es gibt einiges in der Bibel, über das man verschiedener Meinung sein kann. Dass Gott aber möchte, dass ALLE Völker mit dem Evangelium erreicht werden, das hat er glasklar und unzweideutig gesagt. Dass an diesem Auftrag nicht nur einige Exoten und Abenteurer beteiligt sein sollen, sondern DIE GANZE Gemeinde Jesu – das hat Er uns auch gesagt. Was hindert uns darum eigentlich noch, unser Hauptaugenmerk auf solche zu richten, die noch nie die Möglichkeit hatten, von Jesus zu hören? Warum brauchen wir einen „Ruf in die Mission“ aber keinen „Ruf in die Firma, auf das Büro oder ins Krankenhaus“? Ich glaube es war Keith Green, der zum Ausdruck brachte: „Du hast den Auftrag, in alle Welt zu gehen! Bleib nur dann zu Hause, wenn Du einen Ruf dazu hast!“ Was ist so falsch an dieser Überlegung?

Mit 2 Fragen möchte ich den heutigen Blogeintrag beenden:
  1. Bist Du bereit? Damit meine ich: WIRST DU Dich aufmachen und dem geoffenbarten Willen Gottes folgen und mitarbeiten, die fast 7000 vom Evangelium unerreichten Volkgruppen zu erreichen?
  2. WIE wirst Du mitarbeiten? Beten ist gut! Das sollen wir ALLE! Geben ist gut. Ohne Geben läuft nichts? Aber wer wird GEHEN?

Denn »wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden« Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht: »Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!«  (Römer 10:13-15)
                                                           Kommentare willkommen!

* der komplette Artikel (in Englisch): hier klicken

Mittwoch, 9. November 2011

Wahre Anbetung

"Schaut, wie die Menschen hinströmen. Das muss Gott sein. Alle beten an!“ So lässt es Tucker Jamison jemand in seinem Artikel „What is Worship?“ sagen, um dann zu erwidern: „Nein, alle singen – und die meisten gehen ohne Veränderung. Warum? Weil sie kommen – nicht um ihre Sünden und Nöte niederzulegen, sondern um sie für einen Moment zu vergessen.“ Was Paulus wohl antworten würde, wenn man ihm die Frage stellen würde: Was ist Anbetung? Wahrscheinlich würde er nicht antworten, dass es eine Angelegenheit des Singens ist. Nach Paulus ist Anbetung eine Angelegenheit eines geheiligten Lebens. Sich abwenden von Pornographie – das ist Anbetung! Jeden Gedanken gefangen nehmen – das ist Anbetung! Deine Träume und Talente zur Seite zu legen – das ist Anbetung! Einander vergeben – das ist Anbetung! Aus dem Gemeindehaus / der Kirche hinauszutreten, und Jesus ähnlicher zu sein – das ist Anbetung!  Wenn wir das nächste Mal Jesus anbeten möchten, ist es nicht nötig eine neue CD zu kaufen oder einzulegen, mit einigen langsamen Anbetungsliedern. Stattdessen sollten wir uns selbst auf den Altar Gottes legen und unsere Leiber (unsere Leben) als lebendige und heilige Opfer bringen.*

Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst! (Römer 12:1; SchÜ)

So ernüchternd Jamisons Worte uns treffen, so wahr sind sie. Wir haben Anbetung reduziert auf ein Minimum, das mit Singen, Gefühlen und Atmosphäre verbunden ist. Nun, das in sich selbst ist nicht falsch. Es kann sogar ganz richtig und Gott wohlgefällig sein. Muss es aber nicht! Wenn uns die Zeit in Gottes Gegenwart nicht verändert, dann kann sie emotionell und musikalisch noch so schön gewesen sein – es war keine Anbetung. Anbetung – Gemeinschaft mit Gott im Allerheiligsten – das verändert. Anbetung macht die Schwelle zur Sünde höher, Anbetung hilft uns, unsere Gedanken unter den Gehorsam Jesu zu stellen. Anbetung lebt den Glauben aus im Alltag. Anbetung bringt Opfer – sich selbst!

Ich liebe Musik – und davon ein weitreichendes Spektrum! Musik hilft mir manches Mal, mir die Größe Gottes bewusst zu machen und in Seiner Gegenwart aufzutanken für die Aufgaben des Alltags. Wenn ich allerdings meine Sünden und Probleme nicht lassen, sondern nur für eine Weile durch angenehme Atmosphäre vergessen möchte, dann hat das mit Anbetung nichts mehr zu tun. Es ist lediglich eine Selbsttäuschung, und eine gefährliche dazu.

Lasst auch ihr euch als lebendige Steine zu einem Haus aufbauen, das Gott gehört. Darin sollt ihr als seine Priester dienen, die ihm als Opfer ihr Leben zur Verfügung stellen. Um Jesu willen nimmt Gott diese Opfer an. (1 Petrus 2:5; HfA)

* aus: „What is Worship“ (Was ist Anbetung?“) von Tucker Jamison

Dienstag, 8. November 2011

Haiwelse

Haiwelse gehören in der Regel zu den Süßwasserfischen, die in den Gewässern von Indien bis Indonesien zu Hause sind. Ihren Namen dürften sie durch ihren Hai-ähnlichen Körperbau bekommen haben. Haiwelse können über 1,20 Meter lang werden. Werden sie aber früh gefangen und in ein Aquarium gesteckt, passen sie sich ihrer Umgebung an, werden unter Umständen nicht größer als 20 - 25 cm und sterben oft frühzeitig an Organversagen. Wie tragisch!

Viele Christen haben eine ähnlich traurige Karriere. Sie haben eine Entscheidung für Jesus getroffen (was Gott auch unbedingt möchte). Aber dabei ist es mehr oder weniger geblieben. Wachsende Jünger (was Gott ebenfalls unbedingt möchte) sind sie nie geworden.

Nette Christenmenschen, sonntags in der Gemeinde, Spender in Katastrophenzeiten, vorbildliche Bürger. Schön – aber NICHT genug! LANGE nicht genug! Weit unter dem Potential!

Erweitere den Raum deines Zeltes und dehne die Zeltdecken deiner Wohnungen aus; spare nicht, spanne deine Seile weit aus und befestige deine Pflöcke

heißt es in Jesaja 54:2! Stillstand ist Rückgang! Wir können weiterhin in unserer kleinen, schönen, heilen, christlichen Welt bleiben, und alles, was da nicht hineinpasst erfolgreich verstecken. Wir können unseren christlichen Ruf sauber halten und als Vorzeigebürger den Status Quo aufrecht erhalten. Aber das entspricht nicht dem, was Gott in Seinen Kindern sehen möchte. Jüngerschaft, Wachstum, den Raum erweitern, befestigt werden. Gott möchte neue Schritte – Schritte nach vorne.

Christen kann es ergehen wie dem Haiwels. Alles scheint in Ordnung und normal – in Wirklichkeit aber sind wir verkümmert – weit hinter dem Potential, das Gott in uns hineingelegt hat. Wir fühlen uns in unserer kleinen, sicheren Welt wohl, in einem Minimum an Umfeld, das wir für das geistliche Leben brauchen. Ändern wird sich das erst, wenn wir Schritte im Glauben und Vertrauen auf Gott unternehmen, wenn wir „den Raum unseres Zeltes erweitern“. Dann kann Gott durch – und mit uns den nächsten Schritt tun, den Er im Sinn hat.

  • Gott hat Haiwelse geschaffen, um 1,20 Meter und länger zu werden – nicht 25 cm.
  • Gott hat Adler geschaffen, um majestätisch zu segeln – nicht um rumzuflattern wie ein Spatz. 
  • Gott hat uns Christen gerettet, um in der Jüngerschaft zu wachsen, Land einzunehmen und täglich Gott zu erfahren – nicht um uns retten zu lassen und dann in unserer kleinen, christlichen Welt zu verschwinden.
Erweitere den Raum deines Zeltes und dehne die Zeltdecken deiner Wohnungen aus; spare nicht, spanne deine Seile weit aus und befestige deine Pflöcke.

Beweg Dich wieder! Brich aus! Mach Schritte im Vertrauen auf Jesus – und wachse gemäß Deinem von Gott geschenkten Potential!

Montag, 7. November 2011

Mach die Tür’ zu!

Nach einer Runde Golf gehen zwei Herren, einer ein Politiker, nach Hause und durchqueren dabei eine Viehweide, auf der eine Herde Kühe grast. Die beiden Golfer sind so in ihre Unterhaltung vertieft, dass sie zunächst ganz vergessen, das Tor zur Weide wieder zu schließen, als sie die Umzäunung verlassen. Erst etliche Schritte später, als der Politiker es schließlich bemerkt, geht er zurück, um das Tor zu schließen. Wieder bei seinem Freund angekommen, erzählt er ihm, dass das offene Gatter ihn an einen sterbenden Arzt erinnerte. Damals hatte er den Sterbenden gefragt, ob er vor seinem Sterben noch etwas sagen wolle.

„Nein!“ war die Antwort gewesen. „Außer, dass ich das ganze Leben hindurch immer die Tore hinter mir zugemacht habe!“

Der Mann hatte die wichtige Lektion gelernt, Versagen, Schmerzen und Enttäuschungen der Vergangenheit hinter sich zu lassen, so dass sie ihm nicht Freude und Frieden der Zukunft rauben würden. Mir scheint, dies ist eine Lektion, die viele Christen noch – oder wieder – lernen müssen.

Die einen laufen mit Sünde herum, die sich ganz schwer auf ihr Gewissen gelegt hat. Das Tor kann geschlossen werden, indem wir unsere Sünde Jesus bekennen, sie bei Ihm lassen und Seine Vergebung annehmen. Immerhin verspricht die Schrift:

„Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“

Jemand anders lebt mit einem Missverständnis. Anstatt weiterhin mit diesem offenen Tor zu leben und die Beziehung verbittern zu lassen, sollten wir miteinander reden und das Missverständnis ausräumen.

Bei vielen besteht das offene Tor aus Enttäuschungen und Verletzungen, die uns von jemandem zugefügt wurden. Wenn immer wir die Person sehen, ihr Auto, ihr Haus, ihre Kinder, brechen Verletzungen auf, Enttäuschung oder Bitterkeit steigt an – ebenso wie unser Puls - und unsere Stimmung ist zumindest für eine Weile gedämpft. Ach, diese offenen Tore!

Lasst uns die Tore vergangenen Versagens und vergangener Enttäuschungen endlich schließen. Wie lange wollen wir noch den Schmerzen der Vergangenheit erlauben, unsere Zukunft zu ruinieren. Hör endlich auf, nach „gestern“ zurückzublicken. Schau nach vorne, auf Gottes Weg.

Um in eine frohe und befreite Zukunft zu gehen, musst Du Dich von den Schatten und Lasten der Vergangenheit lösen! Um neue Glaubensschritte mit Jesus zu machen, musst Du nach vorne schauen. Du kannst nicht neue Glaubensschritte unternehmen, wenn Du nicht bereit bist, Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen und mit Jesus nach vorne zu gehen.

Auch reicht es nicht, das alles als gut und richtig zu sehen. Du musst es tun. Schließe die destruktiven Tore hinter Dir und geh an Jesu Hand im Glauben nach vorne!

Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. (Lukas 9:62, LÜ)
Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt. (Hebräer 12:2 NL)

Sonntag, 6. November 2011

Predigttextes für heute: Jesaja 54:1-17

Jesaja 54:1-17
 
1 Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht geboren hast! Brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht in Wehen lagst! Denn die Vereinsamte wird mehr Kinder haben als die Vermählte! spricht der Herr.

2 Erweitere den Raum deines Zeltes und dehne die Zeltdecken deiner Wohnungen aus; spare nicht, spanne deine Seile weit aus und befestige deine Pflöcke;

3 denn zur Rechten und zur Linken wirst du durchbrechen, und dein Same wird die Heidenvölker besitzen, und sie werden verlassene Städte bevölkern.

4 Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht beschämt werden! Schäme dich nicht, denn du sollst nicht zuschanden werden; denn du wirst die Schande deiner Jugend vergessen, und an die Schmach deiner Witwenschaft wirst du nicht mehr gedenken.

5 Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann, Herr der Heerscharen ist sein Name; und dein Erlöser ist der Heilige Israels; er wird »Gott der ganzen Erde« genannt.

10 Denn die Berge mögen weichen und die Hügel wanken, aber meine Gnade wird nicht von dir weichen und mein Friedensbund nicht wanken, spricht der Herr, dein Erbarmer.

11 Du Elende, Sturmbewegte, Ungetröstete! Siehe, ich will deine Steine in Bleiglanz legen und deine Grundfesten mit Saphiren bauen.

13 Und alle deine Kinder werden vom Herrn gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.

17 Keiner Waffe, die gegen dich geschmiedet wird, soll es gelingen; und alle Zungen, die sich gegen dich vor Gericht erheben, sollst du schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des Herrn und ihre Gerechtigkeit, die ihnen von mir zuteil wird, spricht der Herr.

 Anbetung, Lehre, 
 Angebot zu Seelsorge und persönlichem Gebet
10:30 Uhr – CCFG, Am hohen Rain 20,
57290 Neunkirchen-Zeppenfeld
Anschließend Einladung zum Mittagessen
Herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Euch!