„Gott ist die Erklärung dafür, warum es überhaupt ein Universum gibt, in dem Naturwissenschaft betrieben werden kann“ (John Lennox)

Samstag, 30. Januar 2010

Ich packe meinen Koffer und nehme mit ...

"Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn." Philipper 1:21

Wirklich? Heute Morgen war ich als Beobachter im Unterricht, den unsere Praktikanten durchgeführt haben. Einer der Verse, die besprochen wurden, war der zitierte Vers aus Philipper 1:21. Wofür lebe ich eigentlich und was wird bleiben, wenn ich "meinen Koffer packe" und meinen letzten Atemzug gemacht habe? Was werde ich hier auf der Erde zurücklassen, um Staub zu sammeln und was werde ich mitnehmen können in die andere Welt, in die Ewigkeit? Eine Stunde nach dem Unterricht strampelte ich ordentlich auf dem Fahrrad im Fitness Center, wo ich die Biographie von Amy Carmichael las. Ursprünglich kam sie aus wohlhabenden Hause, aber sie war bereit, Philipper 1:21 auszuleben. Sie achtete ihr Leben nicht über die Maßen, aber dafür das Reich Gottes umso mehr. Sie hätte mit ihrer Mutter in einem normalen Zuhause leben können, aber sie hatte eine innere Last für die Armen in den Slums von Ancoat, im Nordwesten Englands. Darum entschloss sie sich, in den Slums zu wohnen, in denen die Wände dünn wie Papier waren, betrunkene Männer ihre Frauen verprügelten und wo Ratten, Kakerlaken und allerlei anderes Ungeziefer jede Wohngelegenheit zu ihrem Domizil machten. In Janet und Geoff's Benges Buch "Amy Carmichael" Seite 53 liest man: "Trotz all der Kakerlaken, Ratten und rauhen Männer wollte Amy hier wohnen. Sie hatte den [Armen] immer und immer wieder gesagt, dass sie Frieden und Freude im Leben finden könnten, und für sich selbst musste sie wissen, dass es möglich war ein frohes Christsein zu leben inmitten von Schwierigkeiten und Ungeziefer." (eigene Übersetzung)

Als ich das las, habe ich mich gefragt, was ich wohl brauchen würde, um fröhlich, erfüllt und zufrieden zu sein. Wofür lebe ich eigentlich? Für mich selbst? Ruhm, Ehre Bequemlichkeit, Spaß? Tatsache ist, dass all diese Dinge SEHR kurzlebig sind. Manche dauern ein paar Stunden, andere einige Jahre. Dann verblassen sie. Wenn ich dafür lebe, anstatt für Christus (Phil 1:21), dann bringt der Tod vielleicht gar nicht den großen Gewinn, auch nicht, wenn ich Christ bin. Aber für Christus zu leben, sein Reich zuerst zu suchen, das bringt tiefe und bleibende Zufriedenheit und lässt uns mit gespannter Vorfreude auf die Ewigkeit zugehen.

Freitag, 29. Januar 2010

TAI DAM

Und was ist das nun schon wieder? Die Tai Dam sind eine vom Evangelium unerreichte Volksgruppe, die hauptsächlich in Vietnam, Laos und Thailand zu Hause ist. Die Statistik lautet folgendermaßen:

Bevölkerung: ca 1,000,000
Religion: Geisterglaube, Ahnenkult
Jesus Film: nicht vorhanden
Bibel: Teile des NT
Christliche Radiosendungen: 30 Minuten/Woche
Christen: Weniger als 0,1%; ein Christ auf 1,500 Tai Dam
90% der Tai Dam haben das Evangelium nicht ein einziges Mal gehört

In einem 30 Tage Gebetsheft für die Tai Dam lautet ein markanter Satz:

“There are no God-forsaken places; there are just church-forsaken places”
„Es gibt keine Gott-verlassenen Gebiete, nur Gemeinde-verlassenen Gebiete“

Die Tai Dam leben in einem solchen Gebiet. Die ausgezeichnete Webseite: http://www.joshuaproject.net/international/de/unreached.php listet namentlich alle Volksgruppen nach Ländern auf, die, ähnlich wie die Tai Dam, vom Evangelium weitgehend unberührt sind und als unerreicht gelten. Die größte Gruppe sind die Shaikh in Bangladesh mit über 130 Millionen Menschen, 0,0% evangelikal und 0,0% Christen. 6549 andere Gruppen, viele mit mehreren Millionen Menschen, schließen sich an. Keine oder kaum eine Gemeinde in diesen Volksgruppen, kaum oder keine Medienarbeit, kaum oder keine übersetzten Bibelteile, kaum oder gar keine Missionare in diesen Gruppen und kaum oder keine Beter für diese hoffnungslosen und verlorenen Seelen.

Während ich dies schreibe, sitze ich an meinem Computer und höre mir über Internet einen christlichen Radiosender an, umgeben von meinen Bibeln und Studienbüchern. Wenn mir eins fehlt, gehe ich in den Christlichen Buchladen nebenan und kaufe mir, was ich brauche. Heute Abend, nach der Gebetsgemeinschaft mit Geschwistern aus einer anderen Gemeinde, bin ich eingeladen, im Blauen Kreuz, einer christlich-diakonischen Arbeit unter Suchtgefährdeten, ein Bibelstudium zu halten. Anschließend gehe ich heim und schau mir noch ein wenig christliches Fernsehen an, bevor mich schlafen lege. Ich lebe in einem Land, in dem viele das Evangelium ablehnen, aber niemand, und ich meine: NIEMAND! – unwissend und unerreicht bleiben muss! Anders die Tai Dam, die Shaikh, die Yadava, Hakka – und tausende anderer Gruppen. Der Herr sagt:


»Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden«.Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne einen Verkündiger? Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht: »Wie lieblich sind die Füße derer, die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen!« Rö 10:13-15


Lasst uns gemeinsam beten für die wahrhaft Unerreichten dieser Welt; solche, die in den „Gemeinde-verlassenen“ Gebieten leben; solche, die weder christliche Nachbarn, noch Radio / TV, noch Bibelteile noch Missionare um sich haben. Gibt uns die Bibel Hinweis oder Hoffnung, dass es einen anderen Weg des Heils gibt als den, den Namen des Herrn anzurufen, um gerettet zu werden? Ich habe in 40 Jahren Bibellesen keine Alternative gefunden. Darum lasst uns Geben, Beten aber auch GEHEN! Noch immer fragt der Herr: „Wen soll ich senden, und wer wird für uns gehen?“ Gesegnet ist der Mensch, der die Antwort Jesajas im Herzen und auf den Lippen trägt: „Hier bin ich, sende mich!“

Donnerstag, 28. Januar 2010

Freier Tag

Der Gottesdienst ist vorbei, der Pastor steht am Ausgang und schüttelt die Hände der Besucher. Einer der Männer spricht ihn an: "Herr Pastor, ich hätte da eine Sache, die ich gerne mit Ihnen besprechen möchte. Können wir uns mal treffen?"
"Selbstverständlich!" kommt die prompte Antwort des Hirten. "Wann passt es Ihnen denn?"
"Am besten recht bald," antwortet der Besucher. "Wie sieht es morgen bei Ihnen aus?"
"Oh, morgen ist mein freier Tag. Da kann ich mich leider nicht mir Ihnen treffen," kommt die Antwort.
Das erbost den Besucher, der explodiert: "Was? Freier Tag? Freier Tag? - Der Teufel hat nie einen freien Tag!" - worauf der Pastor gelassen antwortet:
"Sehen Sie, und wenn ich meinen freien TAg nicht nehmen würde, dann wäre ich genau wie der!"

Heute ist mein freier Tag. Der nächste Beitrag kommt morgen.

Mittwoch, 27. Januar 2010

VON STERNCHEN, OSAMA UND JESUS

Vorgestern Abend, nach einem langen Treffen, zu einer Uhrzeit, in der man eigentlich ins Bett gehört, schaltete ich noch das Fernsehen an. Ein regionaler Sender packte meine Aufmerksamkeit. "Die Sprache von Al Qaida" hieß die Dokumentation, die sich mit dem Terrornetzwerk und seiner Medienstrategie beschäftigte. Interessant und informativ genug, die Sendung bis zum Schluss anzuschauen. Unter anderem wurde am Ende der Doku eine Gruppe Terroristen gezeigt, die ein Lied (in arabischer Sprache?) sangen. Für den Fernsehzuschauer wurden Textauszüge übersetzt: "Osama Bin Laden - unser strahlender Stern!" Das Lied diente der Gruppe zum Rekrutieren neuer Mitglieder.

"Strahlender Stern" - das ruft natürlich sofort Assoziationen wach. Die Bibel berichtet immer wieder von Sternen. Angefangen bei der Schöpfung (1 Mo 1:16), über den Gebrauch als Gegenstandslektion für Abraham (1 Mo 15:5), bis zum von Gott eingesetzten Navi für die Weisen aus dem Osten (Matthäus 2:9). Aber bei dem Begriff: "strahlender Stern" kommen einem besonders zwei Verse in den Sinn. In Jesaja 14:12 heißt es:

"Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern!
Wie bist du zu Boden geschmettert, Überwältiger der Nationen!"

Da geht es offensichtlich um jemanden, der einst schön und gewaltig war - und dann viel Unheil unter allen Nationen anrichtete. Er wurde aus Gottes Gegenwart verbannt.
Eine traurige Sache. Nichts, worauf man stolz sein könnte. Nur Unheil, Fall und Verbannung.

Und dann ist da der andere Morgenstern. Der wird sogar mit Namen vorgestellt. Offenbarung 22:16 sagt uns:

"Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern."

So, und jetzt ist es an uns, uns rekrutieren zu lassen. Wir können uns an gefallene Existenzen hängen und ihnen nachlaufen. Ok, unwahrscheinlich, dass jemand, der diese Zeilen liest, Osama Bin Ladens Werbesongs hinterherläuft. Aber es gibt andere gefallene oder fallende Sterne und Sternchen, die uns immer noch in ihren Bann ziehen möchten.

Tatsache ist, dass es nur einen wahren Morgenstern gibt, nur einen, der Licht, Leben, Freude, Trost, Heil, Geborgenheit und Erfüllung schenkt. Nur einer strahlt in der Dunkelheit, zeigt seine Herrlichkeit in der Frühe und spät. Nur einer, der alle anderen strahlenden Sterne durch Glanz und Herrlichkeit aussticht: Jesus, der glänzende Morgenstern.

Ich, für meinen Teil, habe dem Herrn heute Morgen neu gesagt, dass ich mich von Ihm allein rekrutieren lasse. Auf Ihn allein will ich blicken, mich an Ihm allein freuen und Ihm allein dienen.
Jesus - glänzender Morgenstern!

Dienstag, 26. Januar 2010

GUTER GOTT - BÖSER GOTT?

Man mag eine solche Überschrift ja kaum lesen - viel weniger schreiben. Aber gibt es nicht Millionen von Menschen, die sich gerade diese Frage stellen? Abgesehen von denen, die sowieso an gute und böse Wesen in der unsichtbaren Welt glauben, fragen sich unzählige Menschen: Wie kann ein guter Gott so etwas zulassen. Und dabei denken sie nicht nur an Haiti, sondern auch an den Irak, das gestern abgestürzte Flugzeug mit 90 Insassen - jetzt alle tot, an die Familie, die einer schrecklichen Tragödie zum Opfer fiel, an die Millionen Kinder, die in Armut, Sklavenarbeit und Prostitution aufwachsen und an die Mengen von Kranken, die in unsagbaren Schmerzen dahinvegetieren.

Heute morgen las ich Psalm 104. Ein Psalm, der die Herrlichkeit, Größe, Allmacht, Geduld und Fürsorge Gottes beschreibt. Gott sieht und kontrolliert alles. Gott hat alles bewusst so geschaffen, dass Mensch und Tier versorgt werden. Verse 10-12+14 sagen:

"Du lässt Quellen entspringen in den Tälern; sie fließen zwischen den Bergen hin; sie tränken alle Tiere des Felde. Über ihnen wohnen die Vögel des Himmels. Du lässt Gras wachsen für das Vieh und Pflanzen, dass sie dem Menschen dienen, damit er Nahrung hervorbringe aus der Erde;"

Selbst Sonne und Mond sind zum Wohl aller Lebewesen geschaffen und "programmiert"

Die natürliche Reaktion darauf wird beschrieben in Vs 28 und 29:
"Sie alle warten auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt"

Gott, der Herr und Schöpfer gibt Speise und Gutes denen, deren Augen auf Ihn gerichtet sind. Aber das Gegenteil ist auch wahr. Vs 29 sagt:

"Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; nimmst du ihren Odem weg, so vergehen sie und werden wieder zu Staub"

Wenn Gott seine Hand auftut (aktiv) - entsteht Gutes (Sättigung und Segen)! Wenn Gott nichts tut (sich verbirgt, passiv) - entstehen Schrecken und Vergänglichkeit!

Eine Teilerklärung für Not und Leid in der Welt besteht in der Tatsache, dass die Augen der Menschen nicht länger auf Gott gerichtet sind, sondern Gott ignorieren. Ich sage bewusst NICHT: "die Augen der Haitianer, der Kranken und Leidenden sind nicht auch Gott gerichtet." Das wäre nicht nur kurzsichtig, sondern schlichtweg FALSCH! Richtig ist, dass die Augen der Menschen als Kollektiv sind nicht mehr auf den Herrn gerichtet sind - und Gott hat sein Angesicht eine Weile verborgen … wir ernten die Frucht. Die Menschen wollen Gott nicht, wollen in Ruhe gelassen werden und lehnen es ab, auf Ihn zu warten. Also lässt Gott uns unseren Willen - und verbirgt sein Angesicht für eine Weile. Die Folgen sehen wir. Wenn wir dann fragen: "Warum tut Gott das? Ist er nicht ein ‚lieber Gott?'" dann ist die Frage falsch gestellt. Psalm 104 beschreibt: Alles Gute kommt von Gott. Wenn wir ihn aber ablehnen, zwingt er sich uns nicht auf. Dann verbirgt er sein Angesicht für eine Weile und lässt uns in Ruhe - wie wir es uns ja wünschen. Die Folge ist, dass wir "erschrecken und vergehen" (Vs 29)

Wenn Not und Elend in der Welt ein Indikator dafür sind, wie weit sich die Menschheit von Gott abgewandt hat, dann erhalten wir jetzt einen kleinen Einblick in die Gottlosigkeit der Welt.

Unser Auftrag als Christen ist zweifach:
Zum einen sollen unsere Augen auf unseren Herrn gerichtet sein. Die Folge davon wird u.a. in Ps 104:27-28 beschrieben. (Aber Achtung, wir leben in einer Welt, die Gott nicht mehr will. Gott wird segnen, die auf Ihn warten. Aber materieller Segen ist uns nicht unbedingt versprochen)

Zum anderen sollen wir andere ermutigen, auf den Herrn zu warten. Unsere Worte und Werke sollen bezeugen: Der Herr liebt und kümmert sich um die, die auf Ihn hoffen.

Sonntag, 24. Januar 2010

Worte

Wie viele Worte man wohl am Tag spricht? Klischees sagen, Männer … ach lassen wir das! Eine Untersuchung behauptet, dass sich die Zahl der täglich gesprochenen Worte von Frauen und Männern kaum unterscheidet. Frauen sprechen im Durchschnitt 16.215 Worte aus, Männer 15.669. "Unbedeutsam!" sagen Statistiker.

Fast 15.700 Worte habe ich gestern also raus gelassen. Was da wohl alles bei war? Klar, mein Telefongespräch mit den Kindern. Die Abendessenkonversation mit meiner Frau. Die Telefonate während der Arbeit. Zählt mein Schimpfen über den Sonntagsfahrer auch? - Na ja, Muss wohl.

Welche Ergebnisse meine Worte wohl produziert haben? Manchmal hatte ich den Eindruck, gegen eine Wand zu reden. Manchmal schien mein Gegenüber gelangweilt - oder frustriert. Und der Sonntagsfahrer hat zum Glück nichts gehört.

Klar ist: Worte sind mehr als Buchstaben! Worte trösten, trennen, erheben, zerstören, produzieren Gutes und Schlechtes, können Medizin sein oder tödliches Gift.

Die Bibel illustriert, was Worte bewirken können - im Guten und im Schlechten:

"Die Worte eines gedankenlosen Schwätzers verletzen wie Messerstiche; was ein weiser Mensch sagt, heilt und belebt. Ein freundliches Wort ist wie Honig: angenehm im Geschmack und gesund für den Körper. Wie goldene Äpfel auf einer silbernen Schale, so ist ein rechtes Wort zur rechten Zeit." (Sprüche 12:18; 16:24; 25:11)

Heilend, belebend, angenehm, wertvoll - auf jeden Fall die Art Worte, die ich von anderen hören möchte - und andere wahrscheinlich auch von mir. Nun, 6947 dürfte ich für den heutigen Tag noch übrig haben. Damit kann man eine Menge Gutes anfangen.